Seit 1. Oktober sind in Wien verschärfte Regelungen bei den Corona-Maßnahmen in Kraft. Eine „erfreuliche Tendenz“ in Hinblick auf die Infektionsraten kann Gerald Gartlehner, Epidemiologe an der Donau-Universität Krems, bereits erkennen - und spricht sich für eine Verlängerung der Maßnahmen über den 31. Oktober hinaus aus. Ein Ende der Pandemie ist in seinen Augen in Sichtweite: „Ich denke, mit März, April haben wir es dann sicher hinter uns.“
Gefragt nach den derzeit stabilen Spitalszahlen in der Bundeshauptstadt und ob die Auslastungsprognosen falsch und die Maßnahmen damit übertrieben waren, kann dies der Epidemiologe im Interview mit „Wien heute“ nur verneinen. Letztgenannte, also die strengeren Maßnahmen, seien „genau richtig und genau zur richtigen Zeit“ erfolgt. Es sei immer besser, am Beginn zu handeln, „als dann später auf eine Situation zu reagieren, wenn dann vielleicht wirklich der Hut brennt“, so Gartlehner.
Auch wünsche er sich die Umsetzung der derzeit noch nicht in Kraft getretenen 3G-Regel am Arbeitsplatz: „Jeder Tag, den wir verlieren, ist ein verlorener Tag“, zeigte er sich überzeugt.
Die wirklich kalte Jahreszeit mit einem hohen Infektionsrisiko steht uns erst bevor.
Epidemiologe Gerald Gartlehner spricht sich für eine Verlängerung der strengeren Maßnahmen aus.
Das Ende der Pandemie
Generell sollten die derzeit strengeren Maßnahmen weit über Ende Oktober hinaus gelten, so der Epidemiologe, denn „die wirklich kalte Jahreszeit mit einem hohen Infektionsrisiko steht uns erst bevor“. Einen guten Zeitpunkt für das Beenden der Maßnahme sehe Gartlehner mit dem Ende der kalten Jahreszeit, und zu diesem Zeitpunkt auch das Ende der Pandemie: „Mit Beginn der wärmeren Jahreszeit haben wir es dann wirklich hinter uns“, so Gartlehner - also März bzw. April. „Dann ist genug Immunität in der Bevölkerung, dass wir einen guten Schutz haben.“
Die Frage sei aber, „wie wir es hinter uns bringen - wir können es auf die harte Tour machen, indem wir viele Infektionen haben, oder auf die leichtere Tour, indem sich die Leute impfen lassen“, so der Epidemiologe.
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