„Es ist gut gemeint. Aber wenn du zweimal im Jahr Tieren beim Sterben zusehen musst und du weißt, dass es unnötig war, dann ist es bitter“, sagt Tanja Kurzmann vom Linzer Zoo. Wie berichtet, leiden die Hirsche bei der nahen Grottenbahn wegen gut gemeinter, aber falscher Fütterung durch Gäste an „Diabetes“.
Bei der Grottenbahn machen Hinweisschilder darauf aufmerksam, dass man den Tieren kein Obst oder Getreide ins Gehege werfen soll - es macht sie dick und krank. Auch in den Zoos in OÖ sollen die Tiere möglichst keine Leckerlis von Besuchern bekommen. Im Tierpark Altenfelden etwa gibt’s für jede Besucherfamilie nur noch ein Sackerl Futter zu kaufen, die Automaten sind nicht mehr bestückt. Auch jener bei den Affen bleibt leer - es gilt Fütterungsverbot.
„Taschenkontrolle“
„Damit behalten wir die Übersicht, was die Tiere fressen“, sagt Evi Hamminger, die bei der Kassa sitzt und Besucher bittet, dass sie in die Taschen sehen darf, damit kein Futter „reingeschmuggelt“ wird. „Besser abgeben - das Futter kommt dann dort an, wo es soll.“
Brotbox am Eingang
Wie in Altenfelden gibt’s auch im Cumberland Tierpark in Grünau eine Brotbox beim Eingangsbereich, wo man harte Semmeln und Laibe einwerfen kann. „Es ist verführerisch, die Gänse im Park mit Brot zu füttern, aber das ist gefährlich“, warnt Mitarbeiterin Edith Hauer. Die Vögel verlieren das Völlegefühl durch diese wenig nahrhafte Nahrung, fressen zu viel. Außerdem kann Brot im Magen quellen und im schlimmsten Fall die Enten töten.
Leckerli-Trick scheitert
Mitgebrachtes Obst zu verfüttern, macht den Pflegern das Leben schwer, weil sie gerne Medikamente etwa in Äpfeln, die sonst Leckerlis sind, verstecken. Wenn Obst aber „normal“ ist, dann funktioniert der Trick nicht mehr.
Im Linzer Zoo gibt’s deshalb eigenes Futter - gepresstes Heu - zu kaufen. Mitgebrachtes Brot hat für manche Ziege schon tödlich geendet, weil es ihr Verdauungssystem überforderte.
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