Großarl war am Samstag Schauplatz des traditionellen Jägerballs - dieses Mal mit Beigeschmack. Den Tombola-Hauptpreis sponserte ein bekennender „Big Five“-Jäger.
Von „großartig“ bis „widerlich“ reichten am Samstagabend in Großarl die Reaktionen auf die Hauptpreise der heurigen Jägerball-Tombola. Zwei Jagdreisen nach Ungarn und nach Namibia inklusive Gnu-Abschuss wurden als Hauptpreise zur Verfügung gestellt.
„Jeder Jäger träumt doch davon“
Roman Toferer, Sponsor einer der Reisen und selbst passionierter Großwildjäger, machte vor Ort gleich Werbung in eigener Sache: „Wenn man Jäger ist, gehört die Großwildjagd dazu“, so Toferer, der eine Reise-Vermittlungsagentur für Jagdreisen ins Ausland betreibt. „Jeder Jäger träumt doch davon, die ,Big Five‘ zu schießen“, so der ehemalige Revierjäger.
Einige Gäste zeigten sich empört
„Ich habe mir diesen Traum schon erfüllt“, so Toferer weiter. Zu den „Big Five“ zählen unter anderem Elefant und Löwe. Den Nebentisch hörte man da kurz durchatmen. „Es sollte beim Jagen nicht um Trophäen gehen“, so Bezirksjägermeister Johann Sulzberger. Auch andere Gäste zeigten sich empört: „Ich sage Ihnen ehrlich, ich würde diesen Gewinn aus der Tombola nicht annehmen.“
Vor allem die anwesenden Jägerinnen, die rund elf Prozent in Salzburg ausmachen, sahen diese Art der Machtdemonstration als bedenklich an: „Bei der Jagd geht es doch um Erhalt und Schutz, nicht um Angeberei. Leider rücken genau solche Leute die Jägerschaft in ein schlechtes Licht.“
Über den tatsächlichen Preis der zur Verfügung gestellten Großwildjagd schweigt Toferer. Eines ist klar: Es ist wieder einmal ein hoher Preis, den der Ruf der Jägerschaft für solche Ausreißer zahlen muss.
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