„Komplett apathisch“

Deutsche Ski-Legende starb beinahe nach Zeckenbiss

Wintersport
17.10.2021 10:12

Was für ein Martyrium für Ski-Legende Christian Neureuther: Der 72-jährige Deutsche, Vater von Felix Neureuther, wäre im vergangenen Sommer beinahe an einem Zeckenbiss gestorben. Das verriet er nun in einem Interview.

Neureuther war vor wenigen Monaten beim Holzmachen im Wald von einer Zecke gebissen worden und infizierte sich mit Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), einer schweren Erkrankung des Gehirns und der Hirnhäute, wie er im Interview mit der „Bild am Sonntag“ schildert.

Christian Neureuther bei den Ski-Weltmeisterschaften 1974 in St. Moritz (Bild: APA/dpa/Heinrich Sanden)
Christian Neureuther bei den Ski-Weltmeisterschaften 1974 in St. Moritz

„Ich hatte verdammtes Glück. Den Zeckenbiss selbst hatte ich nicht bemerkt. Erst ein paar Wochen nach dem Holzmachen ging es mir nicht gut. Ich dachte, es sei eine Gürtelrose. Auf Druck unseres Sohnes ging ich dann ins Garmischer Krankenhaus“, erzählt Neureuther. Im Spital sei dann eine Hirnhautentzündung diagnostiziert worden.

„Habe keine Erinnerung“
„An die erste Woche habe ich keine Erinnerung. Ich war komplett apathisch, hatte Bewusstseinsstörungen und wohl auch Fieber“, so Neureuther gegenüber „Bild“. „Ich kam dann ins Klinikum Innsbruck auf die Neurologische Abteilung. Mein Gehirn funktionierte nicht mehr richtig. Vor meinen Augen schwamm alles von links nach rechts. Der Schwindel war Wahnsinn. Nachts, als ich zur Toilette musste, hat’s mich richtig an die Wand geschlagen. Ich konnte mich nicht aufrecht halten“, erinnert sich Neureuther, der in dieser schweren Zeit auf seine Ehefrau Rosi Mittermaier und Sohn Felix zählen durfte.

Felix Neureuther (Bild: GEPA pictures)
Felix Neureuther

Bis heute plagen den 72-Jährigen, der sechs Kilogramm abgenommen hat, starke Rückenschmerzen, „den Kopf zu drehen fällt mir immer noch nicht leicht“. Aber „das wird schon wieder. Ich glaube fest daran, dass die Psyche auch extrem viel hilft und heilt“, so Neureuther. „Ich war eigentlich nie verzweifelt während dieser schlimmen Phase. Wir als Familie haben gesagt: Wir schaffen das. Ich hatte die allerbesten Ärzte, meine Rosi, unsere Kinder und die Enkel.“

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(Bild: KMM)



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