FIFA-Präsident Gianni Infantino hat die Pläne für eine Fußball-WM alle zwei Jahre nach Darstellung des Internationalen Olympischen Komitees nicht mit IOC-Chef Thomas Bach besprochen. „Zu keiner Zeit hat der FIFA-Präsident den IOC-Präsidenten kontaktiert, um die Vorschläge zu diskutieren“, teilte das IOC am Sonntagmorgen mit.
Damit verschärft sich die öffentliche Debatte um das Bestreben des Fußball-Weltverbands um IOC-Mitglied Infantino, die Weltmeisterschaft künftig im Zwei-Jahres-Rhythmus auszurichten, weiter. Das IOC hatte am Samstag bereits seine „Sorgen“ über die FIFA-Pläne zum Ausdruck gebracht und zugleich Forderungen für eine „breitere Konsultation“ aller Betroffenen zu diesen Gedankenspielen unterstützt. Zuvor hatten die Europäische Fußball-Union UEFA und der südamerikanische Kontinentalverband CONMEBOL die Verkürzung des Rhythmus kritisiert, UEFA-Chef Aleksander Ceferin drohte offen mit einem Boykott.
Sowohl internationale Sportorganisationen, nationale Fußballverbände, Vereine und Spieler als auch Spielerorganisationen und Trainer hätten ihre „starken Vorbehalte und Besorgnis“ in Bezug auf die FIFA-Pläne zum Ausdruck gebracht, sagte IOC-Sprecher Mark Adams am Samstagabend auf einer Online-Medienrunde nach der Sitzung der Exekutive.
In einer IOC-Mitteilung wird davor gewarnt, dass sich ein verkürzter WM-Rhythmus auch auf andere Sportarten - unter anderem Tennis, Radsport, Golf, Turnen, Leichtathletik und die Formel 1 - negativ auswirken würde. „Das würde die Vielfalt und die Entwicklung des Sports außerhalb des Fußballs untergraben“, hieß es.
Eine Technische Beratungsgruppe der FIFA um Direktor Arsène Wenger hatte die WM-Ausrichtung alle zwei Jahre vorgeschlagen, auch der Rhythmus der Kontinentalturniere wie der EM würden dabei verkürzt. Demzufolge sollen die Änderungen nach der WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko mit erstmals 48 Nationen endgültig greifen. 2027 würden dann die Turniere der Konföderationen ausgerichtet werden. Im bisher geplanten EM-Jahr 2028 stünde dann schon wieder die nächste WM an.
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