Phase-III-Studie

Valneva-Impfstoff „im Allgemeinen gut verträglich“

Wissenschaft
18.10.2021 13:35

Impfstoffhersteller Valneva wartet mit ermutigenden Ergebnissen zu seiner Phase-III-Studie des Covid-Vakzins VLA2001 auf: Angaben der französisch-österreichischen Pharmafirma zufolge führte die Verabreichung des Impfstoffkandidaten im Schnitt zur Bildung von mehr neutralisierenden Antikörpern gegen das Coronavirus, als das beim Vergleichsvakzin von AstraZeneca der Fall war. VLA2001 habe sich zudem „im Allgemeinen gut verträglich“ präsentiert, hieß es am Montag.

Valneva verfolgt einen klassischen Ansatz mit inaktivierten Viren. Diese Herangehensweise ist seit vielen Jahrzehnten erprobt. Dabei wird dem Körper das gesamte abgetötete Virus präsentiert. Somit muss sich das Immunsystem mit allen Erregerteilen auseinandersetzen. Es handle sich laut Valneva um den einzigen derartigen Impfstoffkandidaten in Europa.

Im Schnitt mehr neutralisierende Antikörper als bei AstraZeneca
An der Phase-III-Studie nahmen 4012 Erwachsene und 660 Jugendliche teil. Verabreicht wurde der Valneva-Impfstoff in zwei Dosen im Abstand von vier Wochen. Bei Erwachsenen über 30 Jahren wurde ein Vergleich mit dem Wirkstoff von AstraZeneca (AZD1222) durchgeführt. Der Titer der neutralisierenden Antikörper lag demnach im Durchschnitt über jenem der Teilnehmer, die AZD1222 erhielten.

So gut wie keine „unerwünschten Ereignisse“
Die Antworten von Immunzellen (T-Zellen) richteten sich gegen verschiedene Teile des Virus. Am stärksten fiel die Reaktion auf das Spike-Protein des Erregers aus. Im Rahmen der Studie meldeten weniger als ein Prozent der Teilnehmer „ein unerwünschtes Ereignis von besonderem Interesse“, so das Unternehmen. Es stellte sich kein schwerer Fall einer Covid-19-Erkrankung ein, egal welchen Impfstoff die Studienteilnehmer erhielten.

Studienergebnisse „äußerst ermutigend“
Das deute darauf hin, dass beide Vakzine schwere Erkrankungen gegen die aktuell zirkulierenden Viren-Varianten - also vor allem die Delta-Variante - verhindern. Der Leiter der Studie, Adam Finn von der Universität Bristol in Großbritannien, sieht die „geringe Reaktogenität und die starke funktionelle Antikörperantwort sowie die breiten T-Zell-Reaktionen“ als „beeindruckend und äußerst ermutigend“ an.

Der Unternehmenssitz der Valneva-Gruppe im französischen Saint-Herblain in der Nähe von Nantes in Westfrankreich (Bild: AFP)
Der Unternehmenssitz der Valneva-Gruppe im französischen Saint-Herblain in der Nähe von Nantes in Westfrankreich

An schnellstmöglicher Zulassung wird gearbeitet
Für Valneva-Chef Thomas Lingelbach bestätigen die Ergebnisse „die Vorteile, die häufig mit inaktivierten Ganzvirusimpfstoffen in Verbindung gebracht werden“. Man werde weiter daran arbeiten, den Impfstoffkandidaten schnellstmöglich zur Zulassung zu bringen. Im September hatte das Unternehmen allerdings mitgeteilt, dass Großbritannien den Vertrag über eine Lieferung von VLA2001 beendet habe. Man glaube aber „weiterhin, dass wir einen wichtigen Beitrag zum weltweiten Kampf gegen die Covid-19-Pandemie leisten können“, so Lingelbach. Man wolle Menschen, die bis dato noch nicht geimpft sind, „eine alternative Impfstofflösung“ anbieten.

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