Der Wertverfall der türkischen Währung geht ungebrochen weiter. Die Erwartung einer weiteren Zinssenkung der türkischen Zentralbank schickt die Lira erneut auf Talfahrt. Im Gegenzug markieren US-Dollar und Euro mit 9,2932 beziehungsweise 10,7723 Lira neue Rekordhochs.
Dabei sei es gleichgültig, wie stark die Notenbank TCMB den Leitzins am Donnerstag senke, sagt der deutsche Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann. „Die Message wird klar sein: Die TCMB nimmt keine Rücksicht mehr auf die Folgen ihrer Zinspolitik für Wechselkurse, Inflation und letztendlich für die Stabilität der türkischen Volkswirtschaft.“ Denn die Entscheidung über die Geldpolitik fälle allein Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan, der ein erklärter Gegner hoher Zinsen ist.
Währung seit geraumer Zeit unter Druck
Die Lira ist bereits seit geraumer Zeit stark unter Druck. Zuletzt hatte sich die Talfahrt wieder beschleunigt, nachdem die Führung der Zentralbank im März entlassen worden war. Damit hat sich die Hoffnung auf eine konsequente Inflationsbekämpfung in der Türkei zerschlagen.
Der Vorgänger des derzeit amtierenden Notenbankchefs hatte in einer kurzen Amtszeit seit dem vergangenen November versucht, mit Zinserhöhungen gegen die steigende Inflation anzukämpfen und konnte den Kurs der Währung zeitweise stabilisieren.
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