In den kommenden Tagen klettern die Temperaturen wieder auf bis zu 20 Grad Celsius. Das tut nicht nur der Laune gut, sondern auch unserer Lunge. „Der am Mittwoch und Donnerstag einsetzende Südföhn und das warme Wetter begünstigen den Luftaustausch“, erklärt Hannes Rieder, Meterologe der Zamg Steiermark. Wenig Wind, ausbleibender Niederschlag und sogenannte Inversionswetterlagen - die Luft ist in tieferen Lagen kälter als in höheren - begünstigen Schadstoffe wie Feinstaub. Vor allem im Winter sei dies vermehrt der Fall. Die warmen Tage, die immer häufiger auch im Herbst und Winter vorkommen, helfen aber, den gefährlichen Feinstaub von unten abzubauen.
Die warmen Tage bis in den Winter hinein haben auch etwas Gutes: Die Luft wird verstärkt ausgetauscht, es gibt weniger Feinstaub.
Hannes Rieder, Meteorologe Zamg Stmk
In den letzten 20 Jahren habe sich, laut dem Leiter des Grazer Umweltamts, der Feinstaub stark reduziert: „In den Zweitausender-Jahren gab es bis zu 120 Tage, an denen der Grenzwert überschritten wurde. An der Messstation Graz Don Bosco waren es in diesem Jahr bislang nur 19 Tage.“ Emissionen wurden etwa durch die Umstellung auf Fernwärme beim Heizen oder durch den Einbau von Partikelfilter in Autos stark verringert. Gleichzeitig bringt der Klimawandel mit dem wärmeren Wetter die hier ausnahmsweise angesprochenen Vorteile.
In den letzten 20 Jahren hat sich der Feinstaub stark reduziert: Von bis zu 120 auf momentan etwa 20 Überschreitungstage.
Werner Prutsch, Leiter Grazer Umweltamt
2021: Mehr Feinstaub durch weniger Öffis
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Lage aber leicht verschlechtert: Die bisher 19 Überschreitungstage im heurigen Jahr in Graz Don Bosco stehen zwölf Tagen im ganzen Jahr 2020 gegenüber. Graz-Süd befindet sich momentan bei 14 Überschreitungstagen - 13 waren es im Jahr davor. Obwohl es während Corona kurzzeitig weniger Verkehr gab, blieb die erwartete Entlastung im Frühjahr aus. Prutsch: „Ich vermute, dass es eine Verlagerung gegeben hat: Mehr Personen stiegen während der Pandemie von den Öffis aufs eigene Auto um.“
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