Fünf Ausflugsziele

Verlassene und mystische Orte in und rund um Wien

Wien
26.10.2021 19:00

Wer sich auf die Suche nach verlassenen und geheimnisvollen Orten und Gebäuden machen möchte, der wird auch in Wien fündig: Die „Krone“ hat sich in der und rund um die Hauptstadt auf Erkundungstour begeben und fünf Plätze gefunden, die schon in Vergessenheit geraten sind. Zwar sind nicht alle Orte öffentlich zugänglich, die anmutigen Ruinen und Bauten kann man aber auch ganz gut von außen bestaunen. 

Sternwartepark Wien-Währing
In Wien-Währing angekommen, gibt es den Sternwartepark. Dort verbirgt sich hinter dem Laub der Bäume die verwunschenen Universitätswarte Wien. Das Gebäude ist mehr als 135 Jahre alt und die größte baulich geschlossene Sternwarte der Welt. Dort findet man übrigens das längst dem Verfall preisgegebene „Coudé“, das schon 1885 über ein Teleskop mit einem 38-Zentimeter-Objektiv zur Beobachtung des Sternhimmels verfügte. Auch heute noch wird an der Sternwarte astronomische und astrophysikalische Forschung betrieben.

Das Gebäude ist mehr als 135 Jahre alt und die größte baulich geschlossene Sternwarte der Welt. (Bild: Peter Tomschi)
Das Gebäude ist mehr als 135 Jahre alt und die größte baulich geschlossene Sternwarte der Welt.

Flugplatz Strasshof
Nördlich von Wien befindet sich der Flugplatz Strasshof mit seiner vergessenen Rollbahn, die mittlerweile langsam verschwindet. Offiziell hieß der Kriegsflugplatz „Luftwaffenstützpunkt Deutsch-Wagram“. Das Flugfeld wurde 1940 bis 1941 angelegt und diente ursprünglich als Schulungsflughafen. Zu Kriegsende zerstörten die Nationalsozialisten die Piste und die Gebäude. Die Sowjetarmee richtete das Flugfeld und die Baracken allerdings wieder her. 1956 begann man mit den Überlegungen, den Flugplatz für die Zivilluftfahrt herzurichten, doch man entschied sich dafür, Schwechat auszubauen. Das Flugfeld bei Deutsch-Wagram geriet in Vergessenheit.

Nachdem der Flughafen Schwechat ausgebaut wurde, geriet der Flugplatz in Strasshof in Vergessenheit. (Bild: commons.wikimedia.org/Doronenko)
Nachdem der Flughafen Schwechat ausgebaut wurde, geriet der Flugplatz in Strasshof in Vergessenheit.

Friedhof der Namenlosen
Nur ein paar Schilder am Wegesrand weisen auf diesen Ort hin: Am Friedhof der Namenlosen beim Alberner Hafen in der Hafenzufahrtsstraße in Wien-Simmering wurden Menschen begraben, die zwischen 1840 und 1940 von der Donau angeschwemmt wurden. Von vielen der Todesopfer weiß man weder den Namen noch die Todesursache. Bei manchen Menschen konnte die Identität nachträglich geklärt werden. Weltweit ist dieser Friedhof die einzige Begräbnisstätte, die ausschließlich den Opfern eines Flusses vorbehalten sind.

Der Friedhof der Namenlosen befindet sich beim Alberner Hafen in der Hafenzufahrtsstraße in Wien-Simmering. (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Der Friedhof der Namenlosen befindet sich beim Alberner Hafen in der Hafenzufahrtsstraße in Wien-Simmering.

Ruinenvilla im Dehnepark
Im Dehnepark in Wien-Penzing steht die Ruinenvilla. Mitten in der Parklandschaft, unter Zweigen und Moos versteckt sich das mystische Gebäude. Die nun verlassene, verfallene und vergessene Villa gehörte ursprünglich der Fürstin Antonie von Liechtenstein. Später übernahm Schauspiel- und Regielegende Willi Forst das Grundstück. Im Jahr 1969 verkaufte er alles an die Stadt Wien, die 1973 den Park der Öffentlichkeit zugänglich machte. Auch wenn man die Ruine nicht betreten darf, kommen Menschen dennoch immer wieder vorbei, um das verfallene Gebäude von außen zu bestaunen.

Den Verfall der Ruinenvilla kann man im Dehnepark in Wien-Penzing beobachten. (Bild: Peter Tomschi)
Den Verfall der Ruinenvilla kann man im Dehnepark in Wien-Penzing beobachten.

Munitionsfabrik am Lindenberg
Wer genug vom Großstadtgetümmel hat und die Heimat einmal verlassen möchte, kann einen Ausflug in Bezirk Baden nach Hirtenberg auf den Lindenberg machen. Kaum fünf Schritte kann man dort oben gehen, ohne Betonreste einer Patronenfabrik zu finden. Die Ruinen stammen aus dem Zweiten Weltkrieg, als 1944 Zwangsarbeiter aus dem KZ Mauthausen in der hier ansässigen „Gustloffwerke Hirtenberg“ schufteten. Nach dem Krieg und der folgenden Übernahme der Sowjets wurde das gesamte Werk Lindenberg zerstört. Heute wird es langsam von der Natur zurückerobert.

Aber Vorsicht! Auf der Entdeckungstour könnten sich neben der Ruinen noch Überbleibsel aus dem Zweiten Weltkrieg befinden - wie etwa Patronen. Alle Kampfmittel sind in der Regel lebensgefährlich und sollten der Polizei gemeldet werden.

Achtung!

Viele verlassene Orte sind zum Teil in Privatbesitz, einsturzgefährdet oder nicht öffentlich zugänglich. Es wird empfohlen, die mystischen Bauten und Ruinen nur von außen zu bestaunen oder die offiziellen Möglichkeiten zu nutzen, um den Zauber des Verfalls mit Sicherheit und legal genießen zu können.

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