Wer aus St. Koloman in Salzburg ausreisen möchte, muss geimpft, genesen oder PCR-getestet sein. Polizei, Ortschef und auch Bewohner nehmen das locker. Weitere Orte ziehen nun nach.
Ein Kastenwagen der Polizei parkt mitten auf der St. Kolomaner Landesstraße. Zwischen Absperrgittern stehen Polizisten, die heranfahrende Autos aufhalten. Die Insassen zücken ihr Handy oder ein Blatt Papier und strecken es selbstverständlich dem Polizisten entgegen. Einen prüfenden Blick und ein „Danke“ später steht der Weiterfahrt schon nichts mehr im Weg.
Das Land greift nun wieder auf eine Maßnahme zurück, die vielen Salzburgern schon bestens bekannt ist: Seit Montag gibt es in St. Koloman wieder Ausreisekontrollen. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Gemeinde ist nämlich auf über 1000 gestiegen. Doch nicht nur im 1600-Seelen-Ort verschärft das Land die Pandemie-Maßnahmen, ab Mittwoch brauchen die Salzburger auch zum Ausreisen aus Annaberg und Adnet wieder einen negativen PCR-Test oder ein Zertifikat, das Impfung oder Genesung bescheinigt.
Statt 3G wird jetzt die 2,5G-Regel kontrolliert
Was neu ist: Nicht 3G, sondern nurmehr 2,5G werden kontrolliert, Antigen-Tests und der alleinige Nachweis von Antikörpern zählen nicht mehr. „Die Kontrollen sind gut angelaufen, es gibt nur vereinzelt Fälle, wo uns nur ein Antikörper-Nachweis gezeigt wird, aber kein Absonderungsbescheid“, erzählt Paul Pirchner von der Salzburger Polizei. Kontrolliert wird an drei Standorten, Staus waren zumindest am Montag kein Thema.
Ich sehe die Kontrollen nicht als Bestrafung, da müssen wir jetzt einfach alle zusammenhelfen.
Bürgermeister Herbert Walkner (ÖVP)
Wegen der neuen Regeln hatte auch das Rote Kreuz in der eingerichteten PCR-Teststraße viel zu tun: „Allein am Sonntag wurden 240 PCR-Tests abgenommen“, erzählt Bürgermeister Herbert Walkner (ÖVP).
Richtig aufregen müssen sich die Bürger nicht
Der Eindruck bei einem Lokalaugenschein der „Krone“: So richtig aufzuregen scheinen die Ausreisetests im Ort keinen mehr. „Ich sehe die Kontrollen nicht als Bestrafung, da müssen wir jetzt einfach alle zusammenhelfen“, sagt Walkner. Wie seine Gemeindemitglieder über die Maßnahmen denken? „Es sind natürlich sehr viele betroffen, weil viele in den umliegenden Gemeinden arbeiten. Es sind aber alle sehr kooperativ und verständnisvoll“, sagt der Ortschef.
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