Die Personalkrise im Pflegebereich spitzt sich immer mehr zu. Viele verlassen, endgültig zermürbt von der Pandemie, die Branche und suchen sich einen neuen Job. Das Thema prägt auch die steirische Landtagssitzung am Dienstag. Davor protestierten mehrere hundert Betroffene in der Herrengasse.
„Pflegenotstand stoppen!“, „Mehr Ausbildungsplätze!“, „Pflegestufe Rot“, „Pflege ist kein Hobby“, ja sogar „Pflegeaufstand“: Auf vielen Schildern war die Verzweiflung und Wut der Beschäftigten in der Branche deutlich sichtbar.
Die von der KPÖ organisierte Demonstration in der Herrengasse zog viel Aufmerksamkeit, auch von Abgeordneten anderer Fraktionen, auf sich. Trillerpfeifen und Tröten sorgten für eine ordentliche Geräuschkulisse. Auch in den Reden wurde „Gas“ gegeben: „Ich verstehe, viele Kollegen, die sagen, ich kann nicht mehr“, heißt es da.
Dringliche Anfrage am Nachmittag
Am Nachmittag wird eine Dringliche Anfrage der KPÖ zum Theme Pflege behandelt. Da wird es auch um die Frage der (zu geringen) Ausbildungsplätze gehen, aber auch darum, wie viele Krankenhausstationen in den LKH wegen Personalmangel gesperrt werden mussten.
AMS-Projekt könnte verlängert werden
Auch zu Beginn der Sitzung stand die Pflege kurz im Fokus. Sandra Krautwaschl (Grüne) wollte von der Landesregierung wissen, ob weiterhin Assistenzpersonal in Pflegeheimen zum Einsatz kommt. Dieses im Vorjahr gemeinsam mit dem AMS gestartete Projekt entlastet das Personal, die rund 300 Assistenzkräfte nehmen Arbeiten wie Registrierung von Besuchern und Gesundheitschecks ab. Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang sagte in Vertretung von Soziallandesrätin Doris Kampus, dass eine Neuauflage geprüft wird, dafür aber weiter eine finanzielle Unterstützung des Bundes benötigt wird.
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