Zahlen steigen stark

Briten beobachten neue Unterart des Coronavirus

Ausland
19.10.2021 19:46

Die britische Regierung beobachtet eine neue Unterart der hoch ansteckenden Delta-Variante des Coronavirus. Wie ein Sprecher von Premierminister Boris Johnson am Dienstag sagte, beobachte die Regierung die AY.4.2-Variante „sehr genau“. Noch sei unklar, ob sich diese schneller verbreitet. Die Regierung werde aber „nicht zögern, Maßnahmen zu ergreifen, wenn es nötig ist“. Die Untervariante trat bisher außerhalb Großbritanniens nur vereinzelt in den USA und Dänemark auf.

Unterdessen haben die Infektionszahlen in Großbritannien stark zugenommen und die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit Covid ist auf den höchsten Stand seit März gestiegen: Die britische Statistikbehörde meldete am Dienstag 223 Todesfälle, die in den vier Wochen vor ihrem Tod positiv auf Covid-19 getestet wurden. Noch höher lag die Zahl zuletzt am 9. März, als 231 Menschen in Großbritannien an oder mit dem Virus starben.

Wissenschaftler in Großbritannien drängen die britische Regierung derzeit darauf, wieder strengere Corona-Maßnahmen einzuführen. (Bild: AP)
Wissenschaftler in Großbritannien drängen die britische Regierung derzeit darauf, wieder strengere Corona-Maßnahmen einzuführen.
In Großbritannien steigen derzeit die Corona-Zahlen stark an, auch die Todeszahlen sind auf dem höchsten Stand seit März. (Bild: AFP)
In Großbritannien steigen derzeit die Corona-Zahlen stark an, auch die Todeszahlen sind auf dem höchsten Stand seit März.

Europa-Höchstwert: 50.000 neue Fälle 
Am Montag wurden fast 50.000 neue Infektionen registriert - ein Höchstwert in Europa. Als Gründe für den Anstieg führen Wissenschafter die niedrige Impfquote bei Jugendlichen sowie den nachlassenden Impfschutz bei Älteren an. Die Forscher schlugen deshalb vor, einige Schutzmaßnahmen wie das Tragen von Mund-Nase-Bedeckungen in geschlossenen Räumen wieder einzuführen. Die Regierung hatte diese im Juli aufgehoben. Knapp 79 Prozent der impfberechtigten Bürger ab zwölf Jahren sind vollständig geimpft.

Neue Untervariante „nicht die Ursache“
Der Direktor des Instituts für Genetik am University College London, François Balloux, geht davon aus, dass die neue Untervariante des Virus „nicht die Ursache für den jüngsten Anstieg der Zahl der Fälle“ sei. Dafür hält er die derzeitige Verbreitung der AY.4.2-Variante für zu gering.

Die Situation sei auch nicht dem „Auftauchen der Alpha- und Delta-Stämme vergleichbar, die viel übertragbarer waren (50 Prozent oder mehr) als alle anderen Stämme, die damals im Umlauf waren“.

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