Was Konsumenten beim täglichen Einkauf bereits seit geraumer Zeit merken, ist nun auch in den amtlichen Statistiken zu finden: Die Inflationsrate befindet sich derzeit auf einem Zehn-Jahres-Hoch. Im September ist die Inflation nach 3,2 Prozent im August auf 3,3 Prozent gestiegen.
Damit wurde der höchste Wert seit 2011 erreicht, wie die Statistik Austria am Mittwoch mitteilte. Dabei wirkten sich vor allem die im Vorjahr niedrigen Treibstoff- und Energiepreise aus. Die Spritpreise stiegen im September um 23,6 Prozent. Wohnung, Wasser und Energie verteuerte sich durchschnittlich um 3,9 Prozent. Dazu trugen vor allem Teuerungen für Heizöl (plus 34,1 Prozent) sowie für Strom (plus 7,4 Prozent) und Gas (plus 11,7 Prozent) bei.
Preissteigerungen bei Bekleidung durch Eintreffen der Winterware verursachten die hohe Veränderungsrate zum August. Auch das Ende der Sommerschlussverkäufe habe sich hier ausgewirkt. Kleidung und Schuhe waren im September um 17,4 Prozent teurer als im August.
Treibstoffpreise im Jahresabstand um 6,8 Prozent teurer
Die Preissteigerungen zum Vorjahr fielen beim täglichen Einkauf geringer aus als die Gesamtinflation. Dafür wurde der Wocheneinkauf überdurchschnittlich teurer. Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, stieg im Jahresvergleich um 2,5 Prozent. Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, stieg im Jahresabstand um 6,8 Prozent.
Ohne die höheren Ausgaben für Verkehr und Wohnen hätte die Inflation im September nur 1,3 Prozent betragen. Der Verkehr war stärkster Preistreiber im Jahresabstand: Zu den um fast ein Viertel gestiegenen Treibstoffpreisen kommen noch die Verteuerungen bei Kfz-Reparaturen um 4,3 Prozent. Gebrauchte Kraftwagen kosteten um 4,6 Prozent mehr, neue um 3,7 Prozent. Flugtickets wurden sogar um 43,4 Prozent teurer. Im Bereich Wohnung, Wasser und Energie stiegen die Haushaltsenergiepreise im Schnitt um 10,3 Prozent. In Restaurants und Hotels musste im Schnitt um 3,3 Prozent mehr bezahlt werden: Die Gastronomie wurde um 3,4 Prozent teurer, die Hotellerie erhöhte die Preise im Schnitt um 4,3 Prozent.
Was billiger wurde
Billiger wurden alkoholfreie Getränke (minus 1,1 Prozent), Nachrichtenübermittlung (im Schnitt minus 3,3 Prozent), Telefondienste (minus 2,5 Prozent) und Übernachtungen im Ausland (minus 8,4 Prozent).
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