Sprengsätze explodiert

Damaskus: 14 Tote bei Anschlag auf Armeebus

Ausland
20.10.2021 12:24

Bei einem der schwersten Terroranschläge seit Jahren in Syriens Hauptstadt Damaskus sind mindestens 14 Menschen getötet und weitere verletzt worden. Zwei an einem Militärbus befestigte Sprengsätze sind am Mittwochmorgen explodiert. Ein dritter Sprengsatz konnte entschärft werden.

Die meisten Todesopfer seien Angehörige des Militärs gewesen, hieß es aus Militärkreisen. Das syrische Staatsfernsehen zeigte Bilder eines ausgebrannten, noch qualmenden Busses und Soldaten bei Löscharbeiten. Anrainer sagten, die zwei Explosionen seien deutlich zu hören gewesen und hätten in der Bevölkerung Panik ausgelöst. Sicherheitskräfte sperrten laut Anrainern die Gegend ab und kontrollierten Fußgänger.

Anschlag auf einen Armeebus (Archivbild) (Bild: AP)
Anschlag auf einen Armeebus (Archivbild)

Der Anschlag vom Mittwoch war der schwerste in Damaskus seit Jahren. 2017 wurden rund 40 Menschen getötet, als ein Selbstmordattentäter einen Sprengstoffgürtel im Zentrum der Hauptstadt zündete. Damaskus ist eigentlich fest in Kontrolle der Regierungstruppen von Präsident Bashar al-Assad. Diese hatten 2018 auch die von Rebellen kontrollierten Gegenden am Stadtrand von Damaskus eingenommen.

Die letzte große Rebellenhochburg
In anderen Teilen des Bürgerkriegslandes wird weiterhin gekämpft. Am heftigsten umkämpft ist die Provinz Idlib im Nordwesten des Bürgerkriegslandes, wo sich die letzte große Rebellenhochburg befindet. Russland und die Türkei haben sich als Schutzmächte der syrischen Regierung beziehungsweise der Opposition auf eine Waffenruhe für das lange umkämpfte Gebiet geeinigt. Seitdem geht die Gewalt zurück. Dennoch kommt es immer wieder zu Angriffen, bei denen häufig auch Zivilisten getötet werden.

Es war ein gezielter Anschlag auf die Armee von Machthaber Bashar al-Assad. (Bild: APA/AFP/SANA)
Es war ein gezielter Anschlag auf die Armee von Machthaber Bashar al-Assad.

Gespräche über neue Verfassung für Syrien
Zuletzt ist aber auch Bewegung in die Gespräche zwischen der Regierung und der Opposition über eine neue Verfassung Syriens gekommen. Je 15 Vertreter von Regierung, Opposition und Zivilgesellschaft trafen am Montag mit dem UNO-Syrien-Beauftragten Geir Pedersen in Genf zusammen. Alle drei Gruppen wollten Vorschläge für Leitprinzipien auf den Tisch legen, wie der Vertreter der Opposition, Hadi al-Bahra, vor dem Auftakt sagte. Es war das erste Mal, dass über konkrete Texte gesprochen wurde.

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