Preis-Leistungs-Tipp

Vivo V21: Chinesisches Volks-Smartphone im Test

Elektronik
26.10.2021 06:01

Seit einigen Monaten bietet die chinesische Smartphone-Marke Vivo ihre Geräte in Österreich an. Mit dem V21 um rund 380 Euro strebt man in die gehobene Mittelklasse. Das Android-11-Smartphone bietet zeitgemäße Hardware und will mit seiner 64-Megapixel-Kamera nicht zuletzt Fotofüchse ansprechen. Wir haben es ausprobiert.

Smartphones sind teuer geworden, Preise jenseits der 800 Euro sind in der Oberklasse üblich. Da sticht das Vivo V21 für weniger als die Hälfte mit seiner Ausstattung hervor: Es kommt mit Features wie einem 90-Hertz-OLED-Bildschirm und optischer Bildstabilisierung daher - vor allem letzteres findet man in dieser Preisklasse selten.

Das OLED-Display des Vivo V21 lässt keine Wünsche offen. (Bild: Dominik Erlinger)
Das OLED-Display des Vivo V21 lässt keine Wünsche offen.

Der 6,44-Zoll-Bildschirm mit 2404 mal 1080 Pixeln und HDR10+ macht, wie zu erwarten, einen tollen Job: Hohe Schärfe, viel Kontrast, tolle Farben, genug Helligkeit - dazu wenig Rand und ein eingebauter Fingerscanner. Das passt!

Sehr gute Hauptkamera, aber kein optischer Zoom
Die Kamera ist in ihrer Preisklasse ebenfalls sehr gut: Es handelt sich um ein Dreifach-System mit optisch stabilisierter 64-Megapixel-Hauptkamera (F/1.79), dazu gibt’s eine Weitwinkelkamera mit acht und eine Makrokamera mit zwei Megapixeln Auflösung. Letztere ist nur selten praktisch und liefert obendrein nicht die schärfsten Ergebnisse. Die Weitwinkelkamera knipst am Tag solide Bilder, ist aber ebenfalls nichts Besonderes. Die 44-Megapixel-Frontkamera schon eher, die liefert bei Selfies sehr gute Bildqualität.

Mit ihrer optischen Bildstabilisierung hat die Kamera des V21 ein Extra, das man in dieser Preisklasse selten findet. (Bild: Dominik Erlinger)
Mit ihrer optischen Bildstabilisierung hat die Kamera des V21 ein Extra, das man in dieser Preisklasse selten findet.

Die Hauptkamera ist ausgezeichnet - und auf die kommt es meistens an. Die Pixel kombinierende 64-Megapixel-Kamera liefert bei Tageslicht - bei schnellem Autofokus - zuverlässig scharfe und vor allem unverwackelte Fotos. Sie produziert aber auch bei weniger optimalen Lichtverhältnissen noch helle und rauscharme Ergebnisse, bietet sogar einen gut gemachten Nachtmodus. Der Oberklasse muss man sich beim Zoomen geschlagen geben: Beim V21 gibt es nur digitale Vergrößerung, da wird’s schnell pixelig.

Genug Rechenkraft für alltägliche Anwendungen
Die Rechenleistung des Dimensity-800U-Prozessors von MediaTek, den Vivo im V21 einbaut, ist vollkommen ausreichend: Der Achtkern-Chip sorgt gemeinsam mit acht Gigabyte RAM für ein flüssiges Android-Bedienerlebnis, problemloses Multi-Tasking, schnelle App-Starts und hat auch genug Power für gängige Smartphone-Spiele. Da gibt es nichts zu beanstanden.

Der einzige Anschluss des V21 ist USB-C. (Bild: Dominik Erlinger)
Der einzige Anschluss des V21 ist USB-C.

Moderne Funkausstattung, genug Akkulaufzeit
Die Ausstattung ist auf der Höhe der Zeit: Gefunkt wird über 5G und .ac-WLAN, dazu gibt es Bluetooth 5.1 und NFC. Die gängigen Navi-Dienste werden unterstützt, sogar ein UKW-Empfänger ist eingebaut. Im Display gibt es einen zuverlässigen Fingerscanner, der Flash-Speicher ist mit 128 Gigabyte für die meisten User ausreichend dimensioniert. 

Der Akku hat eine Kapazität von 4000 mAh - kein Dauerläufer, aber für einen Tag intensive oder zwei Tage sparsamere Nutzung ist das ausreichend. Dank 33-Watt-Schnellladefunktion ist er bei Bedarf schnell wieder voll, das passende USB-C-Ladegerät liegt bei.

Das Chassis aus mattem Glas und Metall macht einen hochwertigen Eindruck, sollte aber mit einer Hülle geschützt werden. (Bild: Dominik Erlinger)
Das Chassis aus mattem Glas und Metall macht einen hochwertigen Eindruck, sollte aber mit einer Hülle geschützt werden.

Saubere Verarbeitung, aufgeräumte Software
Das Chassis aus Glas und Metall mit geriffeltem Entsperrknopf macht einen hochwertigen Eindruck, vermittelt durchaus Oberklasse-Charme. Die Verarbeitungsqualität stimmt, wasser- oder staubdicht ist das Vivo V21 aber nicht. Außerdem ist es vorn und hinten recht zerbrechlich: Eine Hülle ist höchst ratsam - auch, weil die Kamera ein klein wenig aus dem Gehäuse hervorsteht, was bei Stürzen böse enden kann.

Ein microSD-Slot ist vorhanden, die Speicherkarte blockiert dann aber einen SIM-Slot. Eine Audioklinke gibt es leider nicht: Man ist zum Drahtloskopfhörer oder Adapter gezwungen.

Aufgeräumtes Android mit etwas Bloatware
Bei der Software bietet sich ein aufgeräumtes Bild: Vivo weicht bei seiner Android-11-Interpretation nicht groß von den Google-Konventionen ab, Android-Kenner fühlen sich schnell zu Hause. Es ist etwas Bloatware vorinstalliert - ein Hotelbuchungs-Portal, ein Streaming-Dienst und das eine oder andere soziale Netzwerk, das der Käufer vielleicht gar nicht nutzt. Das meiste kann aber problemlos deinstalliert werden. Und: Die üblichen Google-Dienste sind hier im Gegensatz zu manch US-sanktioniertem chinesischen Mitbewerber vorhanden.

Fazit: Das Vivo V21 ist für rund 380 Euro ein attraktives Gerät, im Vergleich zur teuren Oberklasse glatt eine Art Volks-Smartphone. Es bietet mehr als genug Rechenkraft, ein tolles Display, eine sehr gute Hauptkamera und eine üppige Ausstattung. Es ist sauber verarbeitet und verwendet aufgeräumte Software. Manch einer wird sich einen dickeren Akku, eine Kopfhörerklinke, optischen Zoom oder ein wasserdichtes Gehäuse wünschen, für den ausgerufenen Preis bietet das V21 aber auch so schon sehr viel.

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