Kampf gegen 3G
Triest: Hafenarbeiterprotest weitet sich aus
Der von den Hafenmitarbeitern gestartete Streik gegen die 3G-Pflicht ist inzwischen in der italienischen Stadt Triest zu einem Dauerprotest geworden, an dem sich immer mehr Leute beteiligen. Nachdem am Montag eine Demonstration vor dem Eingang des Hafens von der Polizei aufgelöst worden war, versammelte sich am Dienstagabend eine große Menschenmenge auf dem Hauptplatz Piazza dell ́Unita. Dabei skandierten sie Slogans wie „Freiheit, Freiheit!“. „Jeder muss frei arbeiten können“, war auf einem Transparent zu lesen.
Der Protest richtet sich gegen die Pflicht zur Vorweisung des Grünen Passes für alle Arbeitnehmer. Von Freitag an dürfen nur noch Geimpfte, Genesene, sowie Getestete mit einem nicht älter als 48 Stunden zurückliegenden Abstrich zur Arbeit kommen. Arbeitnehmer müssen für die Tests um die 15 Euro zahlen. Nach Schätzungen gibt es in Italien trotz einer Quote von 85 Prozent vollständig Geimpfter ab zwölf Jahren fast vier Millionen nicht geimpfte Arbeitnehmer. Wer die Auflagen nicht erfüllt, gilt als unentschuldigt fehlend und erhält kein Gehalt. Bei Verstößen drohen Beschäftigten und Arbeitgebern hohe Strafen.
Mittlerweile wurde ein Komitee gegründet, das die Protestaktionen koordiniert. Am Freitag ist ein „friedlicher Protestzug“ in Triest geplant. Am Samstag sollen die Mitglieder des Komitees den aus Triest stammenden Landwirtschaftsminister Stefano Patuanelli treffen und ihm ihre Forderung nach sofortiger Abschaffung des Grünen Passes übermitteln. Am Samstag sind auch in mehreren anderen italienischen Städten Kundgebungen geplant.
„Es geht um alle Italiener“
„Der Funke ist von den Triester Hafenarbeitern ausgegangen. Aber jetzt geht es nicht mehr nur um die Hafenarbeiter, sondern um die ganze Stadt, um alle Arbeiter, alle Berufsgruppen und auch alle Italiener. Wir hoffen, dass die Kraft unseres Protests auf andere italienische Städte übertragen wird. Nicht nur Triest, ganz Italien muss diese verfassungswidrige 3G-Pflicht bekämpfen“, so Gewerkschaftssprecher Stefano Puzzer.
Angesichts dieser und ähnlicher Aussagen anderer Rädelsführer werden während des für Ende Oktober geplanten G20-Gipfel noch schärfere Sicherheitsvorkehrungen getroffen. „Wir rechnen mit anstrengenden Zeiten“, sagte Innenministerin Luciana Lamorgese in Anspielung auf mögliche Proteste.
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