Der chinesische Netzwerkkonzern Huawei bringt ein neues Smartphone nach Österreich: Das Nova 9 setzt aufgrund der anhaltenden US-Sanktionen auf Android ohne Google-Dienste und lockt mit Features der Oberklasse zum vergleichsweise günstigen Preis von 500 Euro. Wir haben es ausprobiert.
Huawei spendiert seinem Nova 9 eine moderne Ausstattung. Das Gerät bietet ein 6,57 Zoll großes OLED-Display mit 120-Hertz-Technik, außerdem hat es eine 50-Megapixel-Hauptkamera mit lichtstarker F/1.9-Blende, der eine Weitwinkel- und eine Makrokamera zur Seite stehen. Die Frontkamera bietet eine üppige 32-Megapixel-Auflösung.
Starke Ausstattung, aber „nur“ 4G
Das Nova 9 verfügt über 128 Gigabyte Flash-Speicher, der RAM ist acht Gigabyte groß. Als Prozessor nutzt man einen Snapdragon 778G aus dem Hause Qualcomm, der Akku hat eine Kapazität von 4300 mAh und lässt sich mit 66 Watt schnellladen. Die Funkausstattung umfasst .ax-WLAN, Bluetooth 5.2 und NFC, beim Mobilfunk gibt es „nur“ 4G, was angesichts extrem teurer Tarife und geringer Netzabdeckung bei 5G noch kein großer Nachteil ist.
Neben dem Nova 9 präsentierte Huawei noch die neue Smartwatch Huawei Watch GT3 und das günstige Huawei Nova 8i - ein Mittelklasse-Smartphone um 350 Euro, das Anfang November nach Österreich kommt. Das Huawei Nova 9 ist - wahlweise in Schwarz oder Hellblau - ab sofort in Österreich erhältlich und kostet 500 Euro. Bis 14. November verkauft es Huawei im Bundle mit seinen FreeBuds-4-In-Ears im Wert von 130 Euro.
Ersteindruck: Starke Hardware, tückische Software
Wir haben das Huawei Nova 9 bereits ausprobiert. Das Gerät ist sauber verarbeitet, Display und Kamera sind unserem Ersteindruck nach sehr überzeugend: Der Bildschirm bietet typische OLED-Tugenden wie hohen Kontrast und satte Farben, mit 2340 mal 1080 Pixeln stimmt auch die Schärfe. Bei der Kamera trumpfen vor allem die Haupt- und die Weitwinkelkamera auf.
Erstere liefert auch bei schlechterem Licht noch ziemlich gute Ergebnisse, bei Tageslicht gibt sie sich sowieso keine Blöße. Die Weitwinkelkamera kann im Schlechtlicht nicht mithalten, liefert bei guter Beleuchtung aber scharfe und detailreiche 8-Megapixel-Fotos. Die Makrokamera ist selten nützlich und schafft mit ihren zwei Megapixeln Auflösung keine hochauflösenden Ergebnisse. Die 32-Megapixel-Frontkamera sollte alle Selfie-Bedürfnisse befriedigen, die Rechenleistung des Qualcomm-Chips ist völlig ausreichend.
Zum Knackpunkt könnte das Huawei-Betriebssystem werden. Aufgrund anhaltender US-Sanktionen darf Huawei weiterhin keine Google-Dienste auf seinen Smartphones vorinstallieren, eine nachträgliche Installation ist Laien auch nicht möglich.
Auf den Google Play Store, Chromecast-Streaming oder andere Google-Angebote muss man demnach verzichten, was User, die sich an diese Dienste gewöhnt haben, vor Probleme stellt. Umgekehrt bekommen Google-Skeptiker damit vielleicht genau das, was sie sich wünschen.
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