Rettung, Bundesheer, Polizei - sie alle prüfen derzeit ihre Fähigkeit, während eines langen Stromausfalles („Blackout“) zu funktionieren. Auch die „Krone“ hat Maßnahmen getroffen.
Vorweg: Der Strom selbst wird während eines Blackouts vielerorts rasch wieder da sein - wenn auch nur vorübergehend. Denn wie in vielen anderen Gebäuden schlummert auch in den tiefen Kellern des Pressehauses in Wien-Döbling und im Druckzentrum in Inzersdorf je ein gewaltiger Dieselgenerator, der aus Sprit zwischenzeitlich Elektrizität macht. Das Licht brennt also wieder, die Computer funktionieren.
Kalt würde es werden
Wasser würde bei plötzlichem Druckverlust noch bis zu zehn Stunden aus den Leitungen kommen, doch etwas frisch könnte es in den Redaktionsräumen allerdings werden: Sie hängen an der Fernwärme Wien, die bei einem Blackout nicht mehr heizt. In der Druckerei liefern immerhin die Maschinen ein bisschen Abwärme. Sie haben Strom und Papier für mindestens zwölf Tage.
Check der eigenen Stromversorgung (FI-Schalter im Sicherungskasten)
Check meiner Umgebung (Licht bei Nachbarn, Straßenbeleuchtung)
Check der Erreichbarkeit anderer Personen (Handy, Festnetz, Internet)
Check Verkehrsfunk (Ö3, Radio), ob Tunnel gesperrt werden müssen.
Knackpunkt Personal und Logistik
Die heiklen Punkte im Fall eines längeren Stromausfalles liegen woanders. Beim Personal, der Kommunikation und der Auslieferung:
„Verantwortung gegenüber der Gesellschaft“
Aktuell ist das Netz stabil, 2020 waren die Österreicher wegen Ausfällen durchschnittlich 27 Minuten ohne Strom. Doch die Vorbereitungen laufen. „Im Falle eines längeren Blackouts würden wir auf Notvertriebsmaßnahmen umsteigen“, erklärt Horst Pensold, Vertriebschef der Mediaprint. „Trafiken hätten zu, abrechnen könnten wir nicht mehr - wir würden die Zeitung also gratis im ganzen Land verteilen, aus einer Verantwortung gegenüber der Gesellschaft heraus.“
Heißt: Mit möglichst wenig Personal möglichst viele Exemplare drucken und diese mit den wenigen Lkw, die noch fahren, an neuralgische Punkte liefern - etwa Ortszentren. Und das fast zwei Wochen lang, bevor die Rohstoffe ausgehen. Zum Vergleich: Der ORF gibt seine Sendebereitschaft bei einem Blackout mit 72 Stunden an.
Feiern Funkgeräte ein Comeback?
Doch wie koordiniert ein Medienunternehmen wie die „Krone“ Druck und Vertrieb, wenn Telefon und Internet ausgefallen sind? Im schlimmsten Fall per USB-Sticks, die mit Boten durch die Stadt geschickt werden. Und vielleicht sogar mit einer Erfindung aus 1945: Mit CB-Funkgeräten.
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