Polizeieinsatz

Wien: Kirchen-Randalierer (23) wütet in Gotteshaus

Wien
20.10.2021 15:22

Polizeieinsatz in der Wiener Leopoldstadt: Holzkreuz, Leuchter und Vasen wurden beschädigt. Ein 23-Jähriger machte einen verwirrten Eindruck, der Rowdy ließ sich widerstandslos festnehmen.

Unfassbarer Vorfall in der Kirche St. Johann Nepomuk in Wien-Leopoldstadt am Dienstagabend: Kurz bevor das Gotteshaus in der Praterstraße geschlossen wurde, nachdem es tagsüber den Gläubigen zum Gebet offen gestanden war, trat ein junger Mann ein. Kurz darauf begann der 23-Jährige aus Bangladesch auch schon zu randalieren.

Mitarbeiter der Pfarre konnte Rowdy stoppen
Ein Holzkreuz, ein Sitz im Altarraum und einige Leuchter wurden vom Frevler umgestoßen und dabei beschädigt. Seine Wut ließ er auch an Vasen, Blumentöpfen und Kerzen aus. Ein Mitarbeiter der Pfarre konnte ihn schließlich stoppen und zur Rede stellen. Dabei machte der Mann einen stark verwirrten Eindruck, war aber dann doch bereit, mit ihm auf die Polizei zu warten. Die Beamten nahmen den Rowdy vorläufig fest. Über sein Motiv ist nichts bekannt. Auch die Höhe des Schadens wird erst ermittelt. Gläubige wurden keine verletzt, da die Kirche zum Tatzeitpunkt bereits leer war.

Die Nepomukkirche in der Leopoldstadt (Bild: Schiel Andreas)
Die Nepomukkirche in der Leopoldstadt

Randalierer in Kirche: Keine Einzelfälle
Die Erzdiözese Wien ist dem Mitarbeiter der Pfarre und der Polizei für das schnelle Eingreifen dankbar. Randalierer in Gotteshäusern sind kein alltägliches, aber auch kein außergewöhnliches Phänomen. „Offenbar ist es gerade für manche verwirrten Menschen reizvoll, die sakrale Atmosphäre einer christlichen Kirche gewaltsam zu stören. Das ist in jedem Einzelfall ernst zu nehmen, aber insgesamt kein gravierendes Problem für uns“, erklärt Michael Prüller von der Erzdiözese Wien.

Daten und Fakten

28.164 römisch-katholische Christen leben in der Leopoldstadt. Wienweit sind es 584.434.

Die Kirche an der Praterstraße wurde zwischen 1841 und 1846 errichtet, dem heiligen Johannes Nepomuk geweiht und feiert im Oktober ihr 175-Jahre-Jubiläum mit zahlreichen Aktivitäten. Im Pfarrgebiet leben derzeit knapp 5000 Katholiken. Der heilige Johannes Nepomuk gilt als einer der bekanntesten böhmischen Heiligen. Allein in Europa gibt es mehr als 33.000 Statuen des Heiligen. Vor 300 Jahren wurde der Priester und Märtyrer aus dem 14. Jahrhundert heiliggesprochen.

Chronologie von Vorfällen

2014: Ein 37-jähriger Ghanaer wütete in sechs Wiener Gotteshäusern von Februar bis April. Er zerstörte Statuen und Reliquien im Wert von 150.000 Euro - und trieb auch im Stephansdom sein Unwesen. Er meinte, Gott habe ihm den Auftrag erteilt.
Oktober 2020: Dutzende Jugendliche stürmten in die Antonskirche in Favoriten, traten gegen Bänke und Beichtstühle. Ein religiös oder politisch motiviertes Motiv wurde ausgeschlossen. November 2020: „Christen in die Hölle“, sprühten Unbekannte in Großbuchstaben mit weißer Sprühfarbe auf das Tor der St.-Andreas-Kirche in Wien-Hütteldorf.

Er gilt als Schutzpatron der Brücken, die er häufig als Statue mit Sternenkranz ziert, und wendet Gefahren auf dem Wasser ab.

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