Der auf dem gleichen Grundgerüst wie Google Chrome basierende Internetbrowser Brave hat seiner bisherigen Standardsuchmaschine Google den Laufpass gegeben. Im englischsprachigen Raum sucht Brave künftig standardmäßig mit einer hauseigenen Suchmaschine, in Europa kommen Google-Rivalen wie Qwant und DuckDuckGo zum Zug.
In Frankreich sucht Brave demnach künftig mit Qwant, die deutsche Version setzt auf DuckDuckGo. Die Änderung will man zunächst bei neuen Nutzern einführen, wenn diese über die Adressleiste eine Suchanfrage eingeben. Brave ist erst seit wenigen Monaten mit einer eigenen Suchmaschine am Start, die in einer öffentlichen Betaphase getestet wurde. Die Tests verliefen für die Macher des Browser-Underdogs offenbar so vielversprechend, dass man nun Google durch die eigene Suchmaschine ersetzt.
Standardsuchanbieter sein ist wertvoll
Welche Suchmaschine ein Browser standardmäßig kontaktiert, ist für die Browserhersteller und Suchmaschinenanbieter eine lebenswichtige Frage. Einerseits, weil Unternehmen wie Google - Mozilla Firefox finanziert sich vor allem auf diese Weise - viel Geld dafür zahlen, die Standardsuchmaschine eines Browsers stellen zu dürfen. Andererseits gewöhnen sich Nutzer schnell an den Standardsuchanbieter ihres Browsers und neigen dazu, diesem auch längerfristig ihr Vertrauen zu schenken.
Brave-Suchmaschine soll bekannter werden
Den Machern von Brave ist dies auch durchaus bewusst: Sie wollen mit dem Wechsel des Suchanbieters ihre hauseigene Suchmaschine bewerben, erzählt Firmenchef Brendan Eich dem US-Technikportal „The Verge“. Wie man aus Erfahrung mit anderen Browsern wisse, sei „der Standardsuchanbieter ganz zentral für die Nutzung einer Suchmaschine.“
Ein Problem für Brave: Die auf Datenschutz bedachte Browser-Alternative ist recht unbekannt, taucht in offiziellen Nutzungsstatistiken wie jener von StatCounter nicht einmal namentlich auf. Unternehmensangaben zufolge hat Brave weltweit zwar rund 40 Millionen monatlich aktive Nutzer, in Relation zu Milliarden Google-Chrome-Nutzern ist das aber immer noch sehr wenig.
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