Der vermutlich 22. Frauenmord erschüttert das Land. Am späten Mittwochabend wurde die Leiche einer Frau in einem Einfamilienhaus in Niederösterreich entdeckt. Vom Täter fehlt bislang jede Spur. Die Hintergründe sind besonders tragisch: Denn ein Polizist - ein Wiener Drogenkriminalist - dürfte seine Freundin erwürgt haben.
Großfahndung nach einem Frauenmörder im Bezirk Baden! Aber diesmal stehen die Einsatzkräfte vor einer besonders schwierigen und womöglich auch besonders heiklen, sprich brandgefährlichen Aufgabe. Denn jener Mann, der in Deutsch Brodersdorf bei Seibersdorf seine Lebensgefährtin erwürgt haben soll, ist einer von ihnen: ein Kriminalbeamter, spezialisiert als Suchtgiftjäger, bestens ausgebildet - und vermutlich mit seiner Dienstpistole bewaffnet!
Laut ersten Meldungen dürfte der Drogenkriminalist - für ihn gilt die Unschuldsvermutung - seine 42-jährige Lebensgefährtin in einem schmucken Haus erwürgt haben.
Verdächtiger mit Dienstwaffe bewaffnet?
Nachdem Ermittler der Mordgruppe des Landeskriminalamts Niederösterreich am Mittwochabend am Tatort eingetroffen waren, fehlte von dem mutmaßlichen Täter vorerst jede Spur. Schnell war den Fahndern klar, dass es sich bei dem verdächtigen Mörder um einen 44-jährigen Wiener Kollegen handelt.
Während Tatortexperten Spuren sicherten, startete eine Großfahndung im Raum Baden! Wobei die Uniformierten in der Nacht besonders achtgaben, schließlich lautete die Warnung: „Achtung, der verdächtige Kollege dürfte mit seiner Dienstpistole bewaffnet sein!“
Auto des Gesuchten in Nachbarort gefunden
Im Zuge der Suche nach dem Kollegen stellte sich bald ein kleiner Erfolg ein: Denn in Gramatneusiedl - nur rund 13 Kilometer vom Tatort entfernt - stießen Polizisten auf den Privatwagen des verdächtigen Frauenmörders. Nachdem sie sich mit äußerster Sicherheit dem Auto genähert hatten, stellten die Fahnder allerdings fest, dass sich der Gesuchte nicht mehr im Auto befand!
Über das Motiv des Verdächtigen gibt es bislang noch keine Angaben.
Nachtsichtgeräte im Einsatz
Ersten Verdachtsmomenten zufolge dürfte der 44-jährige Kriminalbeamte seine Flucht zu Fuß fortgesetzt haben. Um vor einem möglichen Angriff, sprich Schüssen des in die Enge getriebenen Kameraden, geschützt zu sein, rückten Polizisten mit schusssicheren Westen am Körper weiter vor. Wie durchsickerte, war es für alle Beteiligten eine mehr als unangenehme „Verbrecherjagd“.
Um in der Dunkelheit besser geschützt zu sein, sprich auch besser sehen zu können, wurden zudem Nachtsichtgeräte eingesetzt. Gleichzeitig wurden spezielle Polizeisuchhunde angefordert. Laut Zeugen soll auch zumindest ein Polizeihubschrauber bei der nächtlichen Jagd nach dem Kameraden im Einsatz gestanden sein.
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