8500 Euro Bußgeld
Mexiko: 2 Frauen der Hexerei schuldig gesprochen
In Mexiko sind zwei Frauen der Hexerei schuldig gesprochen worden. Die indigene Gemeinschaft Tsotsil de Cuchulumtic im Bundesstaat Chiapas verhängte am Mittwoch ein Bußgeld von 200.000 Pesos (8500 Euro) gegen eine Mutter und ihre Tochter. Die beiden sollen ihren Sohn beziehungsweise Bruder in den Wahnsinn getrieben haben. Der Prozess verlief friedlich.
Der 35-Jährige hatte die beiden Frauen beschuldigt, ihn verhext zu haben. Die Mutter habe Tiere wie Würmer und Hühner sowie Kräuter zermahlen und in ihre Truthahnsuppe gemischt, berichtete ein Dorfbewohner. Der Mann habe die Brühe getrunken und sei verrückt geworden. „Die Leute haben gesagt, dass sie das nicht machen durften“, sagte der Dorfbewohner weiter. Denn das sei ja Hexerei.
Prozess verlief friedlich
Das Treffen zur Festlegung der Strafe sei friedlich verlaufen und habe etwa drei Stunden gedauert, fügte er hinzu. Die beiden Frauen seien weder eingesperrt und noch geschlagen worden. „Alle waren sich einig, dass sie das Bußgeld spätestens am 2. November bezahlen sollten.“
Indigene Selbstverwaltung
In vielen indigenen Gemeinschaften in Mexiko werden Entscheidungen von der indigenen Selbstverwaltung im Einklang mit Brauchtum und Traditionen getroffen. Dafür gibt es eigene Ausschüsse und Schiedsgerichte. In der Regel respektieren die staatlichen Behörden die auf diese Weise getroffenen Entscheidungen.
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