Ab 27. Oktober werden auch in Salzburg landesweit kostenlose PCR-Gurgeltests für zu Hause verfügbar sein. Anders als in Wien werden die Test-Kits aber nicht über die Filialen des Rewe-Konzerns, sondern vor allem über Spar-Märkte erhältlich sein. Das Ergebnis der abgegebenen Proben soll binnen 20 bis 24 Stunden vorliegen. Die Ausschreibung der Bundesbeschaffung GmbH für das Land Salzburg entschied das Labor Novogenia mit Sitz in Eugendorf (Flachgau) für sich.
Mit den Gurgeltests will das Land Corona-Infektionen früher und verlässlicher entdecken. „Die Trefferquote ist um das Fünffache höher als bei einem Antigentest“, betonte Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) am Donnerstag bei einem Pressegespräch. „In absehbarer Zeit wird 2,5G auch die bestehende 3G-Regel ersetzen. Dann werden keine Antigentest mehr, sondern nur mehr PCR-Tests anerkannt werden.“ Ein Datum dafür wollte der Landeshauptmann aber heute nicht nennen.
„Von zuletzt 110.000 Antigentests in der Woche waren mehr als 80 positiv, bei nicht ganz 20.000 PCR-Gurgeltests gab es im gleichen Zeitraum 90 Treffer“, sagte Haslauer. Er ortete auch angesichts der stark steigenden Infektionszahlen in Salzburg Handlungsbedarf. Alleine von Mittwoch auf Donnerstag meldete das Land 430 Neuinfektionen, 14 Personen lagen wegen einer Corona-Erkrankung auf der Intensivstation. Laut Landestatistik bewege man sich damit bereits im Bereich der Höchststände vom vergangenen November.
Die PCR-Tests für „Salzburg gurgelt“ werden in den Spar-Märkten und in den Maximärkten in Anif (Flachgau) und Bruck (Pinzgau) erhältlich sein. Auch die Bezirksstellen des Roten Kreuzes in Radstadt, Abtenau und Tamsweg werden zu den Öffnungszeiten Tests-Kits zur Verfügung stellen. Ausgegeben wird jeweils eine Packung mit zehn Tests für bis zu drei Personen in einem Haushalt. Eine Mengen-Beschränkung wie bei den Antigentests gibt es nicht, die Verantwortlichen appellieren aber an die Vernunft, nicht zu „hamstern.“
Tests können beim Spar oder McDonalds abgegeben werden
Erforderlich ist eine einmalige Registrierung, für jeden Test dann eine Anmeldung. Die durchgeführten Tests können in 107 Spar-Märkten und 16 McDonald‘s-Filialen abgegeben werden, dazu in den 118 Gemeindeämtern. Einzige Kommune, wo das nicht möglich ist, wird die Stadt Salzburg sein: Hier ist die Dichte an Spar-Märkten ohnehin hoch. Die Tests werden jeden Tag um 10.00 Uhr abgeholt, die Ergebnisse sollen dann binnen 20 bis 24 Stunden vorliegen. Einzige Ausnahme: Proben, die am Sonntag eingeworfen werden, werden bis spätestens Dienstagfrüh ausgewertet.
Der Gewinner der Ausschreibung, Novogenia, übernimmt nicht nur die Auswertung der Gurgeltests, sondern auch die Logistik dahinter. „PCR-Tests sind nach wie vor der Gold-Standard, weil sie Infektionen schon lange vor dem Zeitpunkt, an denen Menschen ansteckend sind, erkennen können“, betonte Unternehmensgründer und Geschäftsführer Daniel Wallerstorfer. „Zudem erfassen sie auch die gängigen Mutationen des Virus und somit deren Verbreitung.“ Der Auftrag gelte vorerst für 100.000 Tests pro Woche, die Kosten für einen Test sind mit 5,50 Euro veranschlagt. Insgesamt habe man aber Kapazitäten für bis zu 250.000 Proben am Tag, so Wallerstorfer.
Die Auswertung der Tests erfolge im sogenannten Pooling-Verfahren, das schnellere und kostengünstigere Testungen erlaubt. Dazu werden jeweils zehn Proben in einem Pool zusammengemischt und im Labor analysiert. Ist ein Pool positiv, werden die zurückgestellten Proben einzeln analysiert. Deshalb muss man die Gurgelflüssigkeit beim Testen auch auf zwei Fläschchen aufteilen.
In Anspruch nehmen kann „Salzburg gurgelt“ jeder Supermarkt-Kunde unabhängig vom Wohnsitz. Die Gurgeltests sind damit auch Touristen zugänglich. „Wenn 2,5G für Hotels, Restaurants oder Seilbahnen kommen sollte, müssen wir die Testinfrastruktur aber möglicherweise ausbauen“, sagte Landeshauptmann Haslauer. Er rechnete heute damit, dass die Infektionszahlen im Land mit dem Start der PCR-Gurgeltests noch einmal zunehmen werden. „Wir sehen das gerade in den Gemeinden mit Ausfahrtsbeschränkungen. Da dort nur mehr PCR-Test gelten, steigen die Zahlen. Insgesamt wird die Kurve aber dann wieder runter gehen, weil wir mehr Infizierte herausfiltern können.“
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