Viele Tage lang ist ein 43-jähriger Linzer tot in seiner Wohnung gelegen. Und würde vermutlich noch immer nicht gefunden worden sein, hätten sich nicht Maden ihren Weg unter der Tür ins Stiegenhaus des fünfgeschoßigen Gebäudes gesucht. Feuerwehrleute mussten über die Drehleiter einsteigen, um die Wohnung öffnen zu können.
Er wurde von niemandem vermisst - und wird es auch jetzt noch nicht. Obwohl die Leiche schon vor einer Woche abtransportiert worden war, haben beim „Krone“-Lokalaugenschein die angetroffenen Nachbarn nichts von der Tragödie im dritten Stock mitbekommen. „Früher lebten hier nur Chemie-Mitarbeiter. Jetzt ist es ein Kommen und Gehen. Man kennt nur die paar, die schon länger hier sind.“
Wohnungsöffnungen sind täglich Brot, auch dass man dabei Tote findet. Aber so ein Einsatz ist auch für uns zum Glück die Ausnahme.
Branddirektor Christian Puchner, Berufsfeuerwehr Linz
Auffälliger Geruch
Wann der 43-Jährige genau verstorben ist, bleibt ungewiss. Fakt ist, dass am Donnerstag vor einer Woche jemandem aufgefallen war, dass Maden am Flur zu sehen waren, und dann gab’s auch noch auffälligen Geruch. Die verständigte Polizei holte die Feuerwehr, die wegen eines Sicherheitsschlosses an der Tür über die Drehleiter und das Fenster einstieg. „Ein Kamerad mit Atemschutz fand den Wohnungsschlüssel, sperrte von innen auf“, berichtet Branddirektor Christian Puchner. Dann übernahm die Kripo, die Mord ausschloss. Ein stilles Drama in unserer hektischen Welt.
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