Wien-Attentäter dabei

Treffen von IS-Sympathisanten besucht: Urteil

Niederösterreich
21.10.2021 15:56

Acht Monate Haft haben nichts geändert. Nach wie vor sympathisiert der Angeklagte mit dem Terror-Regime des IS, sagt der Staatsanwalt. Auch jener Betreuer, der ihn deradikalisieren sollte, hält ihn für gefährlich. Er selbst bestreitet mit leisen Worten alles und schwächt ab, wo es nur geht. Am Donnerstag wurde er erneut verurteilt.

Im Zentrum des Verfahrens steht eine Wohnung in St. Pölten (NÖ), die als Nest von Dschihadisten gilt. Hier soll der Angeklagte, ein Bosnier (24), ein- und ausgegangen sein. Dass dort auch über den IS geredet wurde, bestreitet der Angeklagte.

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Ich hatte nie eine Brille auf, ich weiß nicht, wer dort war. Und die Leute hatten alle Bärte.

Der Angeklagte

Er bestreitet auch, dass er den Wien-Attentäter Kujtim F. dort gesehen habe: „Ich hatte nie eine Brille auf, ich weiß nicht, wer dort war. Und die Leute hatten alle Bärte.“ Auch einen Tag vor dem Anschlag am 2. November 2020, bei dem vier Menschen starben, war F. in der Wohnung.

Todesdrohungen an Betreuer geschickt
Der Bosnier wurde nach seiner Verurteilung vom Verein Derad unterstützt. Doch eine Abkehr von den radikalen Gedanken des IS konnte sein Betreuer nicht erkennen: „Ich sah die Gefahr, dass es eskaliert. Die Abwendung hat nicht stattgefunden.“ Einem Betreuer von Derad schickte der Bosnier eine Nachricht, die dieser als Todesdrohung verstehen musste. Er bezichtigte ihn der Abkehr vom Islam.

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Österreich ist 2014 der Allianz gegen den IS beigetreten. Daher gilt: Sie greifen an, wir greifen an.

Die Meinung des Angeklagten zum IS

Konkret nach seiner Meinung zum IS befragt, sagte der Angeklagte einmal: „Österreich ist 2014 der Allianz gegen den IS beigetreten. Daher gilt: Sie greifen an, wir greifen an.“ Dass er sich in diesem Zitat als Teil des IS verstand, streitet der Angeklagte ab: „Das ist falsch protokolliert worden.“

Gegen seine Bewährungshelferin läuft übrigens ein Verfahren. Sie soll Berichte ans Gericht zu sehr geschönt haben. Das Urteil: drei Jahre und neun Monate Haft.

Porträt von Peter Grotter
Peter Grotter
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