Tiere wandern höher

Klimawandel: Alpenvögel bereits in Gefahr

Kärnten
22.10.2021 08:14

Berg- und Alpenvögel stehen angesichts des Klimawandels vor großen Herausforderungen und müssen immer höher wandern. Auch der Alpentourismus beeinflusst die Vogelwelt. Lösungsvorschläge sowie konkrete Maßnahmen wurden kürzlich von BirdLife und der Fachgruppe Ornithologie bei einer Tagung erörtert.

Vor allem die Wiederherstellung des Lebensraumes des Auerhahns ist für Naturschützer von großer Bedeutung. „Die Wälder haben sich verdichtet und der Lebensraum ist darum ungeeignet geworden. Fakt ist, dass das Auerwild aus den niedrigen Lagen verschwunden und höher gewandert ist“, erklärt Andreas Kleewein von BirdLife Kärnten.

(Bild: thinkstockphotos.de)

Wälder umstrukturieren?
„Auch die fehlenden Waldweiden sind ein Grund dafür, warum die Tiere nicht mehr in der Zahl zu finden sind, wie noch vor Jahrzehnten“, ergänzt Kleewein. Die Wälder sollten daher umstrukturiert werden, auch die Bewirtschaftung werde sich ändern müssen.

Alpentourismus hat hohen Einfluss
„Die Alpenländer haben eine hohe Verantwortung gegenüber dem Erhalt der Vogelwelt und weitere Maßnahmen werden überregional gesetzt werden müssen.“ Auch der Alpentourismus hat deutlichen Einfluss auf die Vogelwelt, das habe eine Auswertung von unzähligen wissenschaftlichen Untersuchungen gezeigt. Angeregt wurde diese Analyse vor allem aufgrund der enormen Zunahme von E-Bikern in den Bergen.

Zitat Icon

Der Klimawandel hat bereits Einfluss auf die Wälder und Bergregionen. Wir brauchen Maßnahmen zum Erhalt der alpinen Vogelwelt, sonst könnte sie bald ganz verschwinden.

Andreas Kleewein, Geschäftsführer von BirdLife Kärnten

Klimawandel zeigt Auswirkungen
Ein großer Verlierer durch den Klimawandel ist auch der Schneesperling, der durch die schnellere Schneeschmelze schwieriger Nahrung findet, da sich die Insektenlarven zu schnell entwickeln und davonfliegen. „Die Ringdrossel kämpft ebenfalls mit der Verschiebung der Waldgrenze in höhere Lagen und dessen Verdichtung. Sie bevorzugt nämlich lichte Wälder. Hier wäre eine extensive Weidehaltung ein Lösungsansatz, um das Zuwachsen einzudämmen.“

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