Google senkt nach Kritik von Software-Entwicklern und Politikern die Abgabe für Abonnements, die über die App-Plattform des Konzerns abgeschlossen werden. Bisher mussten App-Entwickler zunächst 30 Prozent vom Abo-Preis an Google abtreten, nach einem Jahr sank die Abgabe auf 15 Prozent. Jetzt werden es von Anfang an 15 Prozent sein, wie Google ankündigte.
Man habe von Entwicklern gehört, dass es für sie schwierig sei, im 15-Prozent-Bereich anzukommen, weil zum Teil Kunden vorher ihre Abonnements kündigten, begründete Google den Schritt. Die Änderung soll zum 1. Jänner 2022 greifen. In Apples App Store werden bei Abos aktuell ebenfalls zunächst 30 Prozent und nach einem Jahr 15 Prozent fällig.
Google steht hinter dem Smartphone-Betriebssystem Android, das einen Marktanteil von über 80 Prozent hat. Apple füllt mit seinen iPhones praktisch den gesamten Rest des Marktes aus. Auf Android-Smartphones kann man Apps nicht nur aus dem Play Store von Google laden. Die Nutzer greifen aber zumeist vor die vorinstalliert Google-Plattform zurück. Auf iPhones können Anwendungen nur aus dem hauseigenen App Store geladen werden.
Entwickler klagten über hohe Abgaben
In den vergangenen Jahren hatten sich diverse App-Entwickler beschwert, dass die Abgaben bei beiden Plattformen zu hoch seien. Politiker und Wettbewerbshüter sowohl in Europa als auch in den USA nehmen das App-Store-System ins Visier. Große Streaming-Dienste wie Netflix und Spotify zum Beispiel verkaufen ihre Abos zum Beispiel gar nicht erst über Apples App Store, sondern über die eigene Website, um die Abgabe zu vermeiden.
Beim Verkauf von Apps oder anderen Geschäften in den Anwendungen verlangen Apple und Google seit vergangenem Jahr von den Entwicklern bereits nur eine Abgabe von 15 Prozent, wenn ihre Erlöse unter einer Million Dollar (860.000 Euro) liegen.
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