Fataler Unfall am Set

Baldwin erschoss Kamerafrau: Promis unter Schock

Adabei
22.10.2021 11:32

Es ist eine Tragödie, die an den schrecklichen Unfall am Set von „The Crow“ im Jahr 1993 erinnert, bei dem Brandon Lee ums Leben kam: Alec Baldwin hat am Donnerstag bei Dreharbeiten zu seinem Western „Rust“ eine Kamerafrau mit einer Requisitenwaffe erschossen und Regisseur Joel Souza verletzt. Nach dem Unglück herrscht in Hollywood blankes Entsetzen.

Am Donnerstag nahm die Tragödie ihren Lauf: Alec Baldwin schoss während der Dreharbeiten zum Western „Rust“ mit einer Requisitenwaffe, von der er dachte, sie sei mit Platzpatronen gefüllt und dass damit nichts passieren könne. Doch eine „Fehlzündung“ sorgte laut Polizei dafür, dass die Requisite zu einer tödlichen Waffe wurde: Die 42-jährige Kamerafrau Halyna Hutchins wurde tödlich getroffen, Regisseur Joel Souza verletzt.

Per Notruf wurde die Polizei zu dem Set auf der Bonanza Creek Ranch gerufen. Laut Polizei wurde Hutchins mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus geflogen und dort für tot erklärt. Souza wurde mit der Rettung in ein Spital in Santa Fe gebracht, konnte dieses in den frühen Morgenstunden des Freitags aber schon wieder verlassen.

Der Drehort in Santa Fe nach dem Drama:

Kamerafrau Halyna Hutchins überlebte den Schuss aus der Filmwaffe nicht. (Bild: 2018 Getty Images)
Kamerafrau Halyna Hutchins überlebte den Schuss aus der Filmwaffe nicht.

Bilder zeigen am Boden zerstörten Baldwin
Die Ermittler würden Augenzeugen befragen, hieß es in ersten Meldungen. Unter anderem werde die Waffe untersucht und wie das Geschoss abgegeben wurde. Strafrechtliche Vorwürfe wurden nach Angaben der Polizei bisher nicht erhoben. Wie es zu dem Unglück kommen konnte, ist bislang nicht ersichtlich.

Erste Bilder, die auf Twitter die Runde machten, zeigen einen am Boden zerstörten Baldwin vor seiner Einvernahme vor der Polizeiwache. Was der Schauspieler in diesen Stunden durchmachen muss, kann wohl keiner nachvollziehen.

Dreharbeiten auf unbestimmte Zeit unterbrochen
Der Schock über den fatalen Unfall sitzt aber auch bei der Produktionsfirma tief. Die Dreharbeiten wurden sofort und bis auf Weiteres ausgesetzt, ließ man ausrichten. „Die gesamte Besetzung und die Crew sind von der heutigen Tragödie zutiefst erschüttert“, teilte die Produktionsfirma demnach mit. „Wir haben die Dreharbeiten auf unbestimmte Zeit unterbrochen und kooperieren voll und ganz mit der Polizei von Santa Fe und deren Ermittlungen“, hieß es weiter. Die Produktionsfirma sprach Hutchins‘ Angehörigen ihr Beileid aus und versprach dem gesamten Team Unterstützung, um „dieses schreckliche Ereignis zu verarbeiten“.

Zitat Icon

Die gesamte Besetzung und die Crew sind von der heutigen Tragödie zutiefst erschüttert. Wir haben die Dreharbeiten auf unbestimmte Zeit unterbrochen und kooperieren voll und ganz mit der Polizei von Santa Fe und deren Ermittlungen.

Statement der Produktionsfirma

Hollywood nach Tragödie in Schockstarre
Auf Twitter und Instagram herrschte nach den schrecklichen Nachrichten rund um Alec Baldwin Schockstarre. Hutchins‘ Tod sei „absolut erschreckend und tragisch“, schrieb Elijah Wood. Regisseur James Gunn erklärte, es sei stets seine „größte Angst, dass jemand auf einem meiner Sets tödlich verletzt wird“.

„The League“-Star Paul Scheer twitterte, es sei ein Unfall „jenseits einer Tragödie und es gibt so viele Regeln am Set, die sicherstellen sollen, dass dies nicht passieren kann“. Und fügte hinzu: „Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie das möglich ist. So viele Leute mussten fahrlässig sein. Dies ist ein Verbrechen. Halyna war ein enormes Talent. Mir ist schlecht.“

Balwins ehemaliger Co-Star Debra Messing sprang dem Schauspieler nach dem Unfall zur Seite, nachdem auf Social Media Fans Anschuldigungen gegen den Hollywoodstar vorgebracht hatten. „Eine Requisitenpistole wurde ihm ausgehändigt. Er hat sie in der Szene verwendet. Dann ereignete sich ein katastrophales Ereignis, bei dem Halyna Hutchins ihr Leben verlor und Joel Souza verletzt wurde. Ich bete für alle ihre Familien.“

Auch die Familie von Brandon Lee meldete sich via Twitter zum tragischen Tod von Halyna Hutchins zu Wort. „Unsere Herzen sind bei der Familie von Halyna Hutchins und bei Joel Souza und bei all jenen, die in den Vorfall bei ,Rust‘ involviert waren. Niemand sollte jemals von einer Waffe auf einem Filmset getötet werden. Punkt.“ 

Baldwin äußerte sich vorerst nicht zur Tragödie
Das Sprecherteam von Baldwin reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage. Der Schauspieler hatte am Tag vor dem Vorfall ein Foto von sich in Westernkleidung und mit grauem Bart auf Instagram gestellt. Baldwin ist bei dem Film als Hauptdarsteller und als Produzent an Bord.

Alec Baldwin stellte dieses Foto vom Set vor dem Unglück auf Instagram. Die Aufnahme hat der Schauspieler mittlerweile wieder gelöscht. (Bild: instagram.com/alecbaldwin)
Alec Baldwin stellte dieses Foto vom Set vor dem Unglück auf Instagram. Die Aufnahme hat der Schauspieler mittlerweile wieder gelöscht.

In „Rust“ spielt er den Banditen Harland Rust, auf den ein Kopfgeld ausgesetzt ist. Zusammen mit seinem 13-jährigen Enkel muss er vor Kopfgeldjägern und Gesetzeshütern flüchten. Zum Cast gehören unter anderem Frances Fisher, Jensen Ackles, Brady Noon und Travis Fimmel. In seiner langen Karriere übernahm Baldwin Action-Rollen in Filmen wie „Jagd auf Roter Oktober“ oder „Mission: Impossible - Rogue Nation“, war aber auch in Dramen wie „Blue Jasmine“, „Still Alice - Mein Leben ohne Gestern“ oder 2019 in dem Kriminalfilm „Motherless Brooklyn“ zu sehen.

Brandon Lee starb durch Schuss bei Dreharbeiten
1993 starb Brandon Lee unter ähnlich tragischen Umständen am Set von „The Crow“. Der Sohn von Action-Legende Bruce Lee wurde von einem Fragment einer Pistolenkugelattrappe getroffen, die kurz zuvor für eine Großaufnahme benötigt worden war. Dieses hatte sich offenbar unbemerkt im Lauf verklemmt, wurde dann bei einem Schuss des Schauspielers Michael Massee durch den Explosionsdruck der Platzpatronen herausgeschleudert und traf Lee. Trotz sofort eingeleiteter Rettungsmaßnahmen starb Brandon Lee zwölf Stunden später im Spital.

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(Bild: kmm)



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