Nach dem tragischen Unfall am Set von „Rust“ (siehe Videoaufnahmen), bei dem Hollywoodstar Alec Baldwin eine Kamerafrau mit einer Requisitenwaffe erschossen hat, trauern die Stars um Halyna Hutchins. Sie wurde nur 42 Jahre alt. Eine Frage bleibt auch Stunden nach dem Unglück: Wie konnte das passieren?
Zwei Menschen wurden beim Schuss, den Alec Baldwin bei den Dreharbeiten zum Western „Rust“ aus einer Requisitenwaffe abgegeben hatte, getroffen. Während Regisseur Joel Souza mit leichten Verletzungen ins Spital eingeliefert wurde und dieses mittlerweile wieder verlassen durfte, verlor Kamerafrau Halyna Hutchins bei dem Unglück ihr Leben.
Wie konnte dieses Unglück passieren?
Auch Stunden nach dem schrecklichen Unglück bleibt vor allem eine Frage offen: Wie konnte so etwas nur passieren?
Wie die „Los Angeles Times“ berichtete, sei üblicherweise ein Requisiteur oder ein lizenzierter Waffenmeister für die am Set benutzten Waffen zuständig. Zu dessen Aufgabe gehöre es auch, diese mit Platzpatronen zu laden und den Schauspielern und Regieassistenten den Umgang damit zu erklären. Scharfe Munition sei am Set verboten.
Baldwin am Boden zerstört
Momentan befragen die Ermittler nach Angaben des Sheriff-Büros auch Augenzeugen. Auch Baldwin selbst wurde zur Einvernahme einberufen. Fotos, die auf Twitter veröffentlicht wurden, zeigen den Schauspieler weinend am Telefon und in sich zusammengesackt und in Tränen aufgelöst vor der Polizeistation.
Warum man ihm eine „heiße Waffe“ gegeben habe, wollte der Hollywoodstar laut Insidern im ersten Schock nach dem tödlichen Schuss wissen. Auch die Waffe soll nun untersucht werden, ebenso wie die Frage geklärt werden soll, auf welche Weise das Geschoss abgefeuert worden sei.
„Halyna, du warst ein Edelstein“
Unterdessen ist die Trauer um die begabte Kamerafrau Hutchins grenzenlos. „Pernicious“-Regisseur James Cullen Bressack zog bereits erste Konsequenzen aus dem tödlichen Drama. „Ich werde nie wieder etwas anderes als Softair- und Gummigeschosse an meinen Sets verwenden. Das hätte niemals passieren dürfen. Halyna, du warst ein Edelstein“, schrieb er auf Twitter.
Unter Hutchins‘ letztem Posting auf Instagram, das die 42-Jährige am Rande des Drehs bei einem Ausritt zeigt, kommentierte er zudem: „Ich werde dich vermissen, meine Freundin ... Ich bin am Boden zerstört.“ Auch Schauspieler Dwayne „The Rock“ Johnson trauerte unter Hutchins‘ letztem Posting um die Kamerafrau. „Es tut mir so, so leid. Ruhe in Frieden. Meine Liebe und Stärke gehen an deine Familie.“
„Unglaubliches Talent und tolle Person“
Auch Sofia Vergaras Ehemann Joe Manganiello, der mit Hutchins gemeinsam am Streifen „Archenemy“ gearbeitet hatte, konnte die Tragödie kaum fassen. Auf Instagram postete er ein Foto der Kamerafrau und schrieb dazu: „Sie war ein unglaubliches Talent und eine tolle Person. Sie war eine tolle Mitarbeiterin und Verbündete für jeden, der vor der Kamera stand. Es ist eine schreckliche Tragödie. Ich bin in Gedanken bei ihrer Familie und vor allem bei ihrem Sohn.“
Halyna Hutchins, die als Director of Photography für die gesamte bildliche Gestaltung des Films zuständig war, sei ein aufstrebendes Talent in der Branche gewesen, schrieb die „Los Angeles Times“. Die 42-jährige Absolventin der renommierten AFI-Filmschule habe sich mit Titeln wie „Archenemy“, „Blindfire“ und „The Mad Hatter“ einen Namen gemacht. „Ich denke, sie wäre eine sehr berühmte und erfolgreiche Director of Photography geworden“, sagte „Archenemy“-Regisseur Adam Egypt Mortimer der Zeitung. „Sie war dabei, sich einen Ruf aufzubauen und den Leuten zu zeigen, was sie kann.“
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