„Firmen lehnen Aufträge ab, müssen sogar Verträge mit Stammkunden auflösen“, sagt Doris Hummer. Mit diesen Worten unterstreicht die Präsidentin der Wirtschaftskammer Oberösterreich die prekäre Lage am Arbeitsmarkt, die viele Betriebe hemmt. Die Unternehmervertretung will hier nun unter die Arme greifen.
Lebensmittelhändler Hofer hieß 25 Lehrlinge in Sattledt willkommen, bei Automationsspezialist Stiwa begannen 36 Jugendliche ihre Ausbildung - der September war traditionell wieder der Startmonat in puncto Fachkräfte. 7736 Lehrverträge wurden heuer bis Ende September in Oberösterreich angemeldet - rund 500 weniger als im Herbst vor zwei Jahren. „Die 500 jungen Menschen, die uns fehlen, sind vor allem Corona geschuldet - sie sind im Schulsystem verblieben, haben davon profitiert, dass es kein Sitzenbleiben gab“, sagt Wirtschaftskammer-OÖ-Präsidentin Doris Hummer.
Rund 2800 Lehrstellen sind aktuell in Oberösterreich offen. „Im Schnitt gibt es für drei offene Stellen einen Bewerber“, sagt Hummer. Die angehenden Lehrlinge haben die Qual der Wahl. Für die Betriebe heißt es umgekehrt: Noch mehr anstrengen, um junge Menschen zu überzeugen, einen Beruf zu erlernen.
Unter der Führung der Abteilung Bildungspolitik, die von Eva-Maria Schupfer geleitet wird, wird ein „Nachhilfe“-Programm in Sachen Employer-Branding erarbeitet, um bei der Entwicklung der Arbeitgebermarke zu helfen. Auch ein Selbst-Check, den die Firmen digital absolvieren können, wird entwickelt.
„Es ist wichtig, Firmen und Jugendliche zusammenzuführen. Wir können es uns nicht leisten, nur ein einziges Talent nicht zu erreichen“, so Hummer.
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