Ein hochrangiger Diplomat wurde suspendiert. Johannes Peterlik, Botschafter in Indonesien, Ex-Generalsekretär im Außenministerium. Grund dürfte eine Verwicklung im Zusammenhang mit Leaks an den flüchtigen Wirecard-Manager Jan Marsalek sein. Möglicherweise mit Weitergabe der Formel eines Kampfstoffs.
Nervengift und Diplomatie. Politik und Finanzskandal. Stoff für einen Thriller. Johannes Peterlik, Österreichs Botschafter in Indonesien, wird „unverzüglich von seinem Posten abberufen“, wie das Außenministerium auf Anfrage bekannt gibt. Verdacht auf Amtsmissbrauch und Geheimnisverrat.
Die Nervengift-Affäre
Mutmaßlicher Zusammenhang mit dem Kampfstoff Nowitschok, der durch die Anschläge in den Fällen Skripal (2018/russischer Spion) und Nawalny (2020/russischer Oppositioneller) in die Schlagzeilen geriet. Der flüchtige Wirecard-Manager Marsalek, der sich bekanntlich gerne seiner Geheimdienstkontakte in Russland und Österreich rühmte, soll sich in London damit gebrüstet haben, über die Nowitschok-Formel zu verfügen. Erhalten mutmaßlich von österreichischen Behörden.
Verschlussakt: Was kommt da noch alles auf uns zu?
Das Bundesamt für Korruptionsbekämpfung informierte Anfang September das Außenamt von Ermittlungen gegen Peterlik. „Es wurden dienstrechtliche Schritte eingeleitet. Mit 9. September wurde der Mitarbeiter suspendiert.“ Die Justiz ermittelt. Es handelt sich um einen Verschlussakt. Also keine weiteren Auskünfte. Für Peterlik, der am Freitag für eine Stellungnahme nicht erreichbar war, gilt die Unschuldsvermutung.
Der Wirecard-Komplex soll auch im kommenden U-Ausschuss behandelt werden. Auf die Republik kommen weiterhin turbulente Zeiten zu.
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