Wieder ist eine „Dancing Stars“-Entscheidung gefallen: Am Freitagabend bekamen Boris Bukowski und Julia Burghardt zu wenige Punkte vom Publikum und mussten die Show verlassen. „Es war eine fantastische, exotische Erfahrung für mich“, sagte Bukowski nach dem Aus. Seine Profitänzerin Julia habe ihm „gezeigt, welche Ebenen es im Tanz gibt“, und habe seine „Freude daran geweckt“.
Die Tanzpaare tanzten dieses Mal zu Songs, mit denen sie besondere emotionale Momente, „Magic Moments“, verbinden. Als erstes Paar des Abends stellten sich Caroline Athanasiadis und Danilo Campisi dem strengen Urteil der Juroren Balázs Ekker, Karina Sarkissova und Maria Santner, die von Moderator Norbert Oberhauser als Zauberer von Ost, Meerjungfrau und Fee angekündigt wurden. Sarkissova trug ein zweiteiliges Kleid, dessen Oberteil aus silbernen Platten bestand und Santner ein über und über mit Blumen besetztes.
„Perfekt“
Caroline Athanasiadis und Danilo Campisi tanzten zum Song „Ultraleicht“ (Andreas Bourani) und bekamen dafür vom Saalpublikum Standing Ovations. Der Song erinnerte die Kernölamazone an ihre Hochzeit. Ihr Kleid war dabei ebenfalls eine Hommage an diesen magischen Moment ihres Lebens.
„Das war sehr viel Ballett, obwohl das Contemporary (Zeitgenössischer Tanz, Anmk.) ist ... Sie können einfach alles tanzen. Wie ein Sonnenaufgang. Einfach unglaublich“, lobte Ballerina Sarkissova. Tanzschulbesitzer Ekker befand: „Es ist sehr schwer euch was mitzugeben, weil diese Staffel dauert noch fünf Wochen lang. Ihr habt in den ersten Shows beinahe perfekte Performances gebracht. Und diese Performance war auch tänzerisch perfekt.“ Er warnte, dass er sich Sorgen mache, weil noch fünf Wochen kommen. Er empfahl: „Du musst mal Fehler machen.“ Tänzerin Santner war ebenfalls zufrieden: „Von mir aus könnt ihr genau so weitermachen. Das ist, was euch auszeichnet, dass ihr Woche für Woche gutes Tanzen zeigt.“ Die Juroren spendierten 28 Punkte.
„The Final Countdown“
Bernhard Kohl und Vesela Dimova tanzten einen Paso Doble zu „The Final Countdown“ (Europe). Das Lied verbindet Kohl mit dem Jahr 2006, als er Glocknerkönig wurde. Es gebe ihm Kraft, verriet er. Ekker honorierte, dass das Paar den Paso Doble ausgesucht hat. „Zu diesem Lied hätte ich auch Paso Doble ausgesucht“, erklärte er. „Diese Power, die Kraft, die Energie ist rübergesprungen.“ Nur der Körper hätte sich ein bisschen versteift. Kohl solle zwischendurch auch einmal atmen, riet der Juror dem ehemaligen Radprofi.
Maria Santner fand: „Da hat alles getanzt. Das Lied ist ja eine absolute Hymne. Ich liebe diese Nummer.“ Auch ihr falle bei diesem Song „Kraft und Power“ ein, das „steht“ Kohl. „Gut gewählt und gut performt.“ Auch Karina Sarkissova gab sich charmant und sagte Kohl: „Wie ich Sie zum ersten Mal sah, dachte ich mir, hoffnungsloser Fall. Und jetzt sind Sie wirklich von null auf hundert gestiegen. Das ist eine enorme Leistung. Tolle Hebefiguren. Kann nicht jeder machen.“ Später nannte sie ihn sogar ihren „geheimen Favoriten“. Punkte gab es 20 von der Jury.
„Bissi fad“
Nina Kraft und Stefan Herzog zeigten zu „Feeling Good“ von Michael Bublé ihr tänzerisches Können. Für Kraft ist die Hauptaussage des Liedes, dass jeder Tag ein neuer Tag sei. Das habe sie von ihrer Mutter mitgegeben bekommen. Diese habe ihr den Mut gegeben, ihre Ziele zu erreichen und „auch hier bei ,Dancing Stars‘ zu tanzen“. Das Lied habe sie immer begleitet, wenn sie am Boden gelegen sei und ihre Höhen und Tiefen hatte.
„Nina, du bist für mich Woche für Woche wie eine Pralinenschachtel, wo man darauf wartet, was da rauskommt“, freute sich Santner über den Auftritt. Tänzerisch sei das ein „wilder Ritt“ gewesen, weil es darüber hinausging, was der Standard- und Latin-Bereich sei. Sie wünsche sich aber noch die „komplette Power, den kompletten Grenzgang.“ Karina Sarkissova lächelte: „Ich habe einen ,Magic Moment‘ erlebt. Ich liebe diesen Song und dazu gab es einen perfekten Tanz.“
Alles sei da gewesen und Krafts Leistung würde immer besser. „Ich möchte immer nur mehr und mehr sehen.“
Nicht hundertprozentig zustimmen wollte da Balázs Ekker. Für ihn war der Auftritt eher ein „bisschen unten“ in der Achterbahnfahrt, die Kraft seiner Meinung nach liefert. „Ich hätte ein bisschen Swing eingebaut und ein bisschen Pep.“ So sei es ein „bissi fad“ gewesen. Die Jury vergab 22 Punkte.
Die Nerven
Die grauen Strähnen blond gefärbt („einmal David Bowie sein“) und in roten Schuhen mit Absatz wirbelte Schauspieler Faris Rahoma mit Partnerin Kati Kallus zu „Let’s Dance“ (Live-Version Tina Turner u. David Bowie) über die Tanzfläche. „Wir wollten heute diese Lebensfreude mit den Leuten teilen“, erklärte er.
„Faris, Sie sind schon dick im Geschäft im Rennen um den begehrenswerten Plastikstern und Sie verbessern sich Woche für Woche“, erklärte Sarkissova. Er solle aber beim Proben noch darauf achten, auch den Gesichtsausdruck zu trainieren „so, als wäre das Publikum da“. Ekker hätte es sich viel „wilder erwartet“ bei dem Song. „Es waren sehr viele Unsicherheiten. Beim Jive-Teil ist viel danebengegangen“, kritisierte er. Mit der Musik sei das Paar „manchmal mitgegangen, manchmal nicht“,
Santner fragte sich, wo die Unsicherheiten bei dem Schauspieler herkommen. „Ich weiß nicht, ob‘s die Nerven sind.“ Da müsse das Paar daran arbeiten. „Aber auch bei euch zweien muss ich sagen, es war extrem viel Energie und extrem viel Power.“ 21 Punkte gab es für das Paar.
Tränen und Rührung
Jasmin Ouschan und wählte „This Is Me“ (Leela James) für ihren „Magic Moment“-Tanz mit Florian Gschaider. Der Song „hat für mich eine besondere Bedeutung, weil es die Entwicklung der letzten Jahre beschreibt“, sagte Ouschan. Am Umgang mit negativen Gedanken und Fehlern („man bringt es nimmer so“) habe sie gearbeitet. „Das Leben sei mehr als nur Billard.“ Nach dem Tanz standen beiden die Tränen in den Augen.
Selbst Ekker war gerührt. Er bedankte sich dafür, nun mehr von Ouschan gesehen zu haben: „Danke, danke, danke-“ „Das war so was von ehrlich, so berührend. Mir hat es die Gänsehaut aufgestellt. Nicht einmal, sondern dreimal. Das war für mich der absolute ,Magic Moment‘ für mich. Danke für den Tanz“, zeigte sich Maria Santner beeindruckt.
Karina Sarkissova lobte: „Sie haben mit ihrem Gesicht und ihrem Körper eine Geschichte erzählt. Es hat mich berührt. Ich war den Tränen nahe.“ Gefühlsmäßig sei das ein Highlight gewesen. Die Juroren gaben den beiden 27 Punkte.
Lied für Ehefrau
Boris Bukowski und Julia Burghardt tanzten ihren letzten Tanz ausgerechnet zu „Tanz mit mir!“ von Boris Bukowski selbst. Ein Lied mit sehr großer „magischer“ Bedeutung für den Musiker: „Meine Frau hat mich zu diesem Song inspiriert, weil dieser Sager die Essenz unserer Beziehung ist ... Meine Frau und ich haben beschlossen, dass wir dieses gemeinsame Leben so anlegen, dass es, bis es aus ist, ein einziger Tanz sein soll.“
„Sie haben für den ,Magic Moment' gesorgt. Und das Lied fand ich auch sehr berührend und wunderschön“, schwärmte Karina Sarkissova, erhob sich vom Pult und warf sich in Bukowskis Arme, damit auch sie an diesem Abend noch einen „Magic Moment“ erlebt.
Ekker: „Du überraschst uns jede Woche. Und es ist nicht abwertend, was ich jetzt sage. Du schaffst es ohne Schritte, eine Geschichte zu erzählen ... Was wir sehen, ist wunderbar.“ Santner hingegen hat von Bukowski dieses Mal sogar „sehr viele Schritte“ gesehen. Sie gebe ihm immer viele Punkte, weil er so viel mehr zeigt. „Du hast das Thema wieder erfüllt. Sehr gut.“ Dafür gab es 22 Punkte.
„Lebensfreude pur“
Kristina Inhof performte im knalligen Aerobic-Look mit Dimitar Stefanin zu dem Song „Physical“ von Dua Lipa. Inhofs „Magic Moment“ sei im letzten Jahr bei „Dancing Stars“ gewesen. Sie moderierte 2020 anstelle von Mirjam Weichselbraun, die Corona-bedingt nicht nach Wien kommen konnte. Als der Song gespielt wurde, habe sie sich gewünscht, auch einmal mitzutanzen.
„Man hat jetzt perfekt gesehen, dass ein ,Magischer Moment‘ nicht nur leise sein muss und emotional, sondern dass er auch energiegeladen sein kann ... Lebensfreude pur“, bewertete Santner den Auftritt. Sarkissova fand das Outfit, das an Dua Lipas Outfit angelehnt war, nicht „so meins“. Sarkissova glaubt, dass sich Inhof „langsam nach oben tanzt“. Ekker wiederum „erschüttert nichts mehr“. Das Kostüm sei „ihm wurscht, das Tanz war perfekt“. Er habe Flamenco, Rumba, Jive und mehr erkannt. „Es war alles drin, was das Herz begehrt.“ Punkte bekam das Paar 25.
Sechs Paare sind damit noch im Rennen und es finden noch fünf Shows statt. Das Finale werden die drei dann verbliebenen Paare am 26. November bestreiten.
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