Als Kenner der türkis-grünen Koalition wollten wir den ehemaligen Gesundheitsminister und künftigen Krone-Kolumnisten Rudolf Anschober eigentlich fragen, wie es denn seiner Einschätzung nach mit ihr weitergeht. Aber wirklich emotional wurde Anschober im Gespräch mit Damita Pressl viel eher beim Thema Impfen: „Mein dringender Appell ist, diese Impfung jetzt noch durchzuführen.“ Für sein Buch habe er viel mit Betroffenen von Covid-19, aber auch mit Sterbebegleitern und Hinterbliebenen gesprochen: „Dieser Tod ist ein dramatischer - ersticken ist grausam“, warnt er mit klaren Worten.
Die Affäre rund um die türkise ÖVP hingegen sieht Anschober im Vergleich beinahe unaufgeregt. „Es braucht jetzt Antworten und große Reformen“, freut er sich über den angekündigten Untersuchungsausschuss, „man darf diesen Weg auf keinen Fall einfach so weitergehen.“ Dennoch ist er überzeugt: „Es macht Sinn, diese Legislaturperiode abzuarbeiten.“ Gewählt hätten wir in den letzten Jahren oft genug; „von Neuwahlen hat niemand etwas“, so der ehemalige Politiker.
Schallenberg bringe als Diplomat „gute Voraussetzungen mit“, Anschober erwartet sich nun, „dass er sich Schritt für Schritt emanzipiert“. Und er stellt klar: „Es gibt in fast allen Parteien hoch engagierte Menschen, denen es wirklich um das Land geht und die das Wir zuerst sehen. Wenn Bürger sich jetzt denken, ‚Die sind alle so‘, dann stimmt das einfach nicht.“ Dieses Wir ist auch Anschober wichtig, denn: „Österreich war und ist immer dann stark, wenn zusammengehalten wird.“
Das vollständige Interview sehen Sie im Video oben; Rudolf Anschobers Kolumne „Wendepunkte" lesen Sie ab Sonntag wöchentlich in der Kronen Zeitung.
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