Die neue Delta-Untervariante fasst zunehmend auch hierzulande Fuß. Aber auch die Grippewelle verstärkt die Lage. Am Freitag berieten Bund und Länder über eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen - doch wie bedenklich ist es tatsächlich? Die „Krone“ hat den Überblick.
Am Freitag waren es wieder 3582 Neuinfektionen, die Zahlen bleiben also hoch (siehe Grafik unten). Am späten Freitagabend berieten Bund und Länder die aktuelle Lage und kündigten vor allem für Ungeimpfte Verschärfungen an: In den zwei neuen Stufen für den Corona-Stufenplan ist ab einer Auslastung von 600 Intensivbetten ein Lockdown für nicht Geimpfte enthalten.
Was hat es mit der Lage nun auf sich?
Zu 600 belegten Intensivbetten wird es hoffentlich nicht kommen - doch es kommt derzeit viel zusammen: die kalte Jahreszeit, die das soziale Leben nach drinnen verlagert - und das im Gegensatz zum Vorjahr ohne Abstandsregeln und Co. -, die nachlassende Impfwirkung, weil die ersten Stiche lang her sind, dazu die niedrige Impfquote.
Delta plus und starke Grippewelle
Dann wird heuer eine starke Grippewelle erwartet. Und dazu Delta plus, also die Variante AY.4.2. Die infektiösere Form dürfte im Frühjahr Delta verdrängt haben. Aus dem Gesundheitsministerium heißt es zur „Krone“, die Form spiele noch „keine relevante Rolle am Infektionsgeschehen“, und ob sie „mit Veränderungen des Schweregrads der Krankheit, Infektiosität oder Immunität einhergeht“, sei noch unklar.
„Pool der Impfbereiten so gut wie ausgeschöpft“
Doch gibt es schon 30 Fälle. In Tirol rufen die Gesundheitsbehörden nun zum PCR-Testen auf, nachdem im Kitzbüheler Gasthof „Rosi‘s Sonnbergstuben“ mehrere Fälle mit Delta-Mutationen aufgetreten sind (Infos: Tel. 1450 bzw. tiroltestet.at). Ärztekammer, Regierung, Experten rufen zum Impfen auf - vor allem, sich den Boost abzuholen.
Dabei stagniert der Impffortschritt längst, zeigen Daten des Austrian Corona Panel Projects der Uni Wien. Warum? „Der Pool der Impfbereiten ist so gut wie ausgeschöpft“, es blieben nur Zögerliche, Unentschlossene, Unwillige. Die EU will Impfskepsis nun stärker bekämpfen, besonders Desinformationen in sozialen Netzwerken. Wie, wird sich zeigen.
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