Schon 3 Fehlzündungen

Baldwin-Drama: Schwere Sicherheitsmängel am Set

Adabei
23.10.2021 09:12

Schon vor dem tödlichen Unfall am Filmset von „Rust“, bei dem US-Schauspieler Alec Baldwin die Kamerafrau Halyna Hutchins mit einer Requisitenwaffe erschoss, gab es offenbar Beschwerden über Sicherheitsmängel am Drehort des Westerns. Dreimal habe der Filmrevolver schon fehlgezündet, sagen Crewmitglieder. Insidern zufolge wurden Sicherheitsprotokolle, einschließlich Waffeninspektionen, wie sie sonst üblich sind, am Set nicht eingehalten.

So habe Baldwins Stunt-Double am Samstag versehentlich zwei Schüsse abgefeuert, nachdem ihm gesagt worden war, dass die Waffe gar keine Munition, auch keine Platzpatronen enthalte, erzählten die Arbeiter der „Los Angeles Times“. Eine weitere Fehlzündung habe es in der Woche davor gegeben.

Alec Baldwin nach dem Unfall: „Mein Herz ist gebrochen.“ (Bild: AP)
Alec Baldwin nach dem Unfall: „Mein Herz ist gebrochen.“

„Das ist sehr unsicher“
„Es hätte eine Untersuchung des Vorfalls geben müssen“, sagte demnach ein Crewmitglied. Es habe aber weder eine Sicherheitsbesprechung gegeben, noch sei zugesichert worden, dass so etwas nicht wieder passieren würde: „Alles, was sie tun wollten, war hetzen, hetzen, hetzen“. Ein Kollege war über die Fehlzündungen der Requisiten so beunruhigt, dass er eine SMS an seinen Vorgesetzten schickte. „Wir hatten jetzt schon 3 versehentliche Entladungen. Das ist sehr unsicher“, schrieb er.

Das Filmset im US-Bundesstaat New Mexico (Bild: AP)
Das Filmset im US-Bundesstaat New Mexico

Die zuständige Produktionsfirma Rust Movie Productions reagierte mit einer Erklärung: „Die Sicherheit unserer Darsteller und der Crew hat für Rust Productions und alle, die mit dem Unternehmen verbunden sind, oberste Priorität“, heißt es darin. Man werde eine interne Überprüfung der Vorgänge durchführen, während die Dreharbeiten unterbrochen sind.

Polizei durchsuchte Drehort
Wie es genau zum tödlichen Schuss aus der Requisitenwaffe des Schauspielers Alec Baldwin auf die Kamerafrau kam, wird noch untersucht. Zu den genauen Umständen des Vorfalls im US-Bundesstaat New Mexico und dem fatalen Projektil gebe es noch immer offene Fragen, teilte die Polizei am Freitagabend (Ortszeit) mit. Die Ermittler hätten den Drehort durchsucht.

Die „New York Times“ zitierte aus einem Polizeibericht, dass ein Regieassistent auf dem Set die Requisitenwaffe mit dem Hinweis an Baldwin übergeben habe, sie enthalte keine scharfe Munition. Doch als der Schauspieler die Waffe am Donnerstag abfeuerte, kam es zur Tragödie: Die 42-jährige Kamerafrau Halyna Hutchins erlitt tödliche Verletzungen, Regisseur Joel Souza (48) wurde ebenfalls getroffen und mit einer Schulterverletzung ins Krankenhaus gebracht. Er konnte aber später entlassen werden.

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(Bild: kmm)



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