Mehr sparen, mehr Sorgen, mehr bargeldloses Bezahlen: Corona veränderte die Finanzen. In einer Serie zum Weltspartag 2021 widmet sich die „OÖ-Krone“ Chancen und Hürden - und redet übers Geld.
Miete, Strom, Wärme, Versicherungen, Handyrechnung, Lebensmittel - wenn das alles abgezogen ist, ist das Fazit bei vielen Oberösterreichern ernüchternd: Am Ende des Geldes ist dann immer noch so viel Monat übrig. Meldungen, dass Brot, Kaffee und Co. teurer werden, drücken weiter aufs Gemüt.
„Geld allein macht nicht glücklich, aber es beruhigt“, sagt Psychologin Isabella Woldrich, „es ist wichtig, so viel zu haben, dass man sorgenfrei leben kann“. Doch vor allem Corona zeigt hier Nebenwirkungen: Kurzarbeit und fehlende Überstunden drücken bei den Arbeitnehmern auf den Kontostand, bei Selbstständigen, deren Geschäft wegbrach, wurden die finanziellen Sorgen ebenfalls größer. Rund 7000 Kinder leben laut Arbeiterkammer in Haushalten mit Langzeitarbeitslosigkeit oder Notstandshilfe, sind so direkt von Armut betroffen.
Auf der anderen Seite gibt es die Landsleute, die so viel sparen konnten wie schon lange nicht mehr. Im Schnitt konnte ein Haushalt in Österreich im Vorjahr monatlich 273 Euro mehr zur Seite legen als zuvor, rechnet die Nationalbank vor.
Auch die Art, wie wir bezahlen, hat sich verändert: Immer mehr wird bargeldlos erledigt. Neben verstärktem Hygienedenken ist der Komfort der große Treiber dafür, warum immer öfter zur Bankomatkarte gegriffen wird.
Geld allein macht nicht glücklich, aber es beruhigt. Es ist wichtig, so viel zu haben, dass man sorgenfrei leben kann.
Isabella Woldrich, Psychologin
Neid und Missgunst
Über Geld zu reden, bleibt trotzdem ein Tabu, stellt Woldrich fest. Menschen mit überdurchschnittlichem Gehalt sind oft mit Neid und Missgunst konfrontiert, schweigen sich daher bei Gehaltsdiskussionen aus: „Die wenigsten, die zugeben, dass sie viel verdienen, stoßen auf eine wohlwollende Reaktion“, so die Linzerin, die weiß: „Wer sehr wenig oder sogar zu wenig Geld hat, ist of richtig sprachlos.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.