Soll man für den Besuch einer Kirche Eintritt zahlen? Eine Frage, die spaltet. Seit Samstag ist das Ticket beim Salzburger Dom jedenfalls Pflicht. „Erhaltungsbeitrag“ nennt dies die Erzdiözese, abgezielt auf den Zweck: Mit dem eingenommenen Geld soll nämlich das eindrucksvollste Gotteshaus Salzburgs auch in Zukunft so eindrucksvoll bleiben.
Wenn etwas geboten wird, beispielsweise Musik, dann finde ich den Eintritt in Ordnung. Aber nur für den Besuch ist das nicht okay.
Clara (25), Touristin aus Berlin
Einige Hundert Besucher haben am Samstag für den Dom-Besuch bezahlt. „Wir sind selbst überrascht, wie gut es läuft. Sehr glatt und ruhig“, sagt Hermann Signitzer, Leiter des Gästeservices beim Dom. Am ersten Tag gab es keine Diskussionen, Streitereien oder derartiges - der Dom-Beitrag wird von den Besuchern angenommen. Der Ticketkauf ist auch schon online möglich - mittels QR-Codes.
Kirchenbeitragszahler bekommen die Jahreskarte
Signitzer stellt aber auch klar: „Der Dom ist eine Kirche. Wer zum Gottesdienst oder zum Beten kommt, der wird auch gratis hineingelassen.“ Bei Veranstaltungen wie der musikalischen Andacht zur Mittagszeit oder der täglichen Dom-Führung am Nachmittag wird auch nicht draufgezahlt. Bedeutet: Wer zu Mittagszeit mit Orgel-Klängen den Dom besucht, zahlt sechs statt fünf Euro. Das Ticket für die tägliche Führung kostet auch fünf Euro – gleich viel, wie der bei einem Besuch ohnehin zu zahlende Erhaltungsbeitrag. Übrigens: Kirchenbeitragszahler der Erzdiözese Salzburg bekommen ab dem neuen Jahr einen Gutschein für eine Jahreskarte zugeschickt – ergo: Für die Salzburger Gläubigen bleibt der Besuch des Doms gratis.
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