Auch unseren TV-Stars fliegen regelmäßig fiktive Kugeln um die Ohren. Ein Drama wie in den USA wäre bei uns aber laut Experten undenkbar.
Grundsätzlich gilt: Schon allein das strenge österreichische Waffengesetz würde eine scharfe Pistole samt echter Munition auf einem Drehort nicht zulassen - und spezielle Auslegungen bzw. Ausnahmen für Film und Fernsehen sehen die gesetzlichen Paragrafen naturgemäß nicht vor.
„Die Schussabgabe einer echten Kugel ist nur möglich bzw. erlaubt, wenn sich der Drehort auf einer behördlich genehmigten Schießanlage befindet. Und auch dann ausschließlich unter behördlicher Aufsicht", so Experte Daniel Faninger, Leiter des Referats Waffen und Formspuren im rot-weiß-roten Bundeskriminalamt.
Auch wenn Schauspieler des Öfteren davon sprechen, echte Waffen in der Hand zu halten: Zwischen „echt“ und „funktionsfähig“ liegen (wie das jüngste Hollywood-Drama verdeutlicht) lebensgefährliche Welten.
„Echte Patronen haben auf einem Set nichts verloren“
„Selbst wenn es ursprünglich tatsächlich eine echte Pistole gewesen ist, muss diese für die Dreharbeiten so umgebaut worden sein, dass keine scharfe Munition verschossen werden kann. Aber auch selbst dann unterliegen derartige Requisiten-Waffen immer noch dem geltenden Waffengesetz.“
Wir haben viel schärfere Waffengesetze, als es in den USA der Fall ist. Dass bei uns eine scharfe Waffe samt echter Munition am Drehort auftaucht, ist für mich undenkbar.
Manuel Scherscher, stv. BK-Direktor
Immer eine Aufsicht vor Ort
Das sei auch der Grund, weshalb stets eine Person anwesend sein muss, die eine behördliche Genehmigung sowie die Verantwortung vor Ort hat. „Ich kann und möchte mir auch gar nicht vorstellen, dass irgendjemand, der als seriöser Waffentechniker die Dreharbeiten begleitet, überhaupt eine scharfe Patrone mit auf das Filmset bringt“, so der Bundeskriminalamt-Ermittler zur „Krone“.
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