Spezielle Verbindungen

Wirecard-Affäre färbt sich stärker rot-weiß-rot

Politik
24.10.2021 09:05

Der suspendierte österreichische Botschafter in Indonesien ist im Visier der heimischen Justiz. Er könnte Geheimnisse an den flüchtigen Manager und mutmaßlichen Milliarden-Betrüger Jan Marsalek verraten haben. Es soll um den russischen Kampfstoff Nowitschok gehen. Der Skandal erhält generell sukzessive eine österreichische Schlagseite.

Johannes Peterlik ist seit 14. Oktober nicht mehr Botschafter in Indonesien. Der Top-Diplomat - Ex-Generalsekretär der früheren Außenministerin Karin Kneissl und in dieser Rolle Nachfolger des nunmehrigen Außenministers Michael Linhart - steht unter dem Verdacht des Amtsmissbrauchs- und des Geheimnisverrats.

Der 54-jährige Peterlik könnte beteiligt gewesen sein in der Wirecard-Affäre. Er soll die Formel des Nervengifts Nowitschok an Wirecard-Manager Jan Marsalek weitergegeben haben, der sich mit dem Dokument, erhalten aus einer Behörde in Österreich, rühmte.

Generell ist die Causa um den deutschen Finanzdienstleister, der drauf und dran war, die Deutsche Bank zu übernehmen, und für den die Regierung von Kanzlerin Angela Merkel warb, sukzessive rot-weiß-rot gefärbt. Wirecard-Boss Markus Braun sitzt seit Monaten in U-Haft, die Staatsanwaltschaft München ermittelt und fahndet nach seinem flüchtigen Wiener Landsmann Jan Marsalek.

Er hatte laut Angaben der Justiz Helfer in Österreich. Zwei sind im Visier der heimischen Justiz. Ex-Agenten, einer ein Abteilungsleiter, der für Wirecard tätig gewesen sein und Marsalek den Flug in die weißrussische Freiheit organisiert haben soll.

Jan Marsalek soll in Russland untergetaucht sein, dem Kreml ist davon „nichts bekannt“. (Bild: APA/AFP/Kirill KUDRYAVTSEV, Bundeskriminalamt Wiesbaden, krone.at-Grafik)
Jan Marsalek soll in Russland untergetaucht sein, dem Kreml ist davon „nichts bekannt“.

Wo jener Mann, der zu den „Most Wanted“ zählt, sich aufhält, ist ungewiss. Spuren führen nach Russland, aber auch in den arabischen Raum. Er soll im Frühjahr von dort aus 80.000 Euro Miete für eine Luxuswohnung in München überwiesen haben. Laut „Handelsblatt“ für eine Freundin. Ex-Botschafter Peterlik und andere Beteiligte waren für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Für alle gilt die Unschuldsvermutung.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt