Der suspendierte österreichische Botschafter in Indonesien ist im Visier der heimischen Justiz. Er könnte Geheimnisse an den flüchtigen Manager und mutmaßlichen Milliarden-Betrüger Jan Marsalek verraten haben. Es soll um den russischen Kampfstoff Nowitschok gehen. Der Skandal erhält generell sukzessive eine österreichische Schlagseite.
Johannes Peterlik ist seit 14. Oktober nicht mehr Botschafter in Indonesien. Der Top-Diplomat - Ex-Generalsekretär der früheren Außenministerin Karin Kneissl und in dieser Rolle Nachfolger des nunmehrigen Außenministers Michael Linhart - steht unter dem Verdacht des Amtsmissbrauchs- und des Geheimnisverrats.
Der 54-jährige Peterlik könnte beteiligt gewesen sein in der Wirecard-Affäre. Er soll die Formel des Nervengifts Nowitschok an Wirecard-Manager Jan Marsalek weitergegeben haben, der sich mit dem Dokument, erhalten aus einer Behörde in Österreich, rühmte.
Generell ist die Causa um den deutschen Finanzdienstleister, der drauf und dran war, die Deutsche Bank zu übernehmen, und für den die Regierung von Kanzlerin Angela Merkel warb, sukzessive rot-weiß-rot gefärbt. Wirecard-Boss Markus Braun sitzt seit Monaten in U-Haft, die Staatsanwaltschaft München ermittelt und fahndet nach seinem flüchtigen Wiener Landsmann Jan Marsalek.
Er hatte laut Angaben der Justiz Helfer in Österreich. Zwei sind im Visier der heimischen Justiz. Ex-Agenten, einer ein Abteilungsleiter, der für Wirecard tätig gewesen sein und Marsalek den Flug in die weißrussische Freiheit organisiert haben soll.
Wo jener Mann, der zu den „Most Wanted“ zählt, sich aufhält, ist ungewiss. Spuren führen nach Russland, aber auch in den arabischen Raum. Er soll im Frühjahr von dort aus 80.000 Euro Miete für eine Luxuswohnung in München überwiesen haben. Laut „Handelsblatt“ für eine Freundin. Ex-Botschafter Peterlik und andere Beteiligte waren für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Für alle gilt die Unschuldsvermutung.
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