Alarm im Rotlicht

Saunaclub-Chef: „Gäste haben keine Covid-Bedenken“

Während die illegale Prostitution in Zeiten der Corona-Pandemie boomt, haben Betreiber legaler Bordelle mit massiven Umsatzeinbußen zu kämpfen. „Funpalast“-Betreiber Christoph Lielacher spricht mit der „Krone“ über Covid-Auswirkungen und die „Puff“-Impfstraße.

„Krone“: Herr Lielacher, auch im Funpalast fehlen die Frauen?
Christoph Lielacher: Absolut. Im Normalfall haben wir rund 60 Frauen im Haus. Seit der Pandemie sind es meist um die 30. Das spüren wir umsatztechnisch natürlich. Zumal die Mädchen auch ihre Stammkunden in die Illegalität mitnehmen.

Ist es denn derart lukrativer, illegal zu arbeiten?
Die Rechnung ist einfach: Bei uns zahlen Frauen 85 Euro Miete pro Tag – inklusive Kost und Logis. Alles, was sie an Gästen verdienen, gehört ihnen. Wenn sich nun drei Mädchen aber eine 600-Euro-Wohnung teilen, investiert jede 200 Euro im Monat. Geld, das sie mit zwei, drei Dienstleistungen wieder drinnen hat.

„Krone“-Lokalaugenschein in der Wiener Rotlichtszene (Bild: Klaus Loibnegger)
„Krone“-Lokalaugenschein in der Wiener Rotlichtszene

Sie können deren Motivation also verstehen?
Natürlich möchte jeder so viel Geld wie möglich verdienen – aber zu welchem Preis? Diese illegale Prostitution gefährdet ja nicht nur die Existenz der Rotlichtbetriebe, sondern ist auch ein großes Gesundheitsrisiko. Keine der Frauen geht mehr zu den amtsärztlichen Untersuchungen. Im schlimmsten Fall holt sich der Freier sämtliche Krankheiten inklusive Corona. Da fehlt mir, um ehrlich zu sein, auch das Verständnis für jene Männer, die dieses Risiko eingehen.

Lassen sich Ihre Gäste von Covid abschrecken?
Der Großteil der Mädchen ist geimpft – und zusätzlich testen wir ohnehin regelmäßig. Das wissen unsere Gäste, da gibt es keine Bedenken. Auch die 3G-Regel wird von ihnen akzeptiert. Problematisch ist es nur mit Gruppen. Ist einer dabei, der nicht getestet oder geimpft ist, ziehen sie weiter.

Wieso eröffnen Sie im Funpalast ab 1. November eine eigene Impfstraße?
Natürlich ist es in erster Linie eine lustige PR-Aktion. Zu jeder Impfung gibt es einen Gratis-Eintritt. Aber wir wollen, wenn auch nur einen kleinen Teil, dazu beitragen, dass die Impfrate nach oben geht.

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