Alec Baldwin hat am Wochenende gemeinsam mit dem Ehemann und dem Sohn der von ihm unabsichtlich getöteten Kamerafrau Halyna Hutchins in einem Hotel in Santa Fe, wo das Unglück vergangene Woche geschah, gefrühstückt. Beim Abschied wurde der Schauspieler gesehen, wie er Matthew Hutchins fest umarmte. Es sei „herzzerreißend“ gewesen, sagen Insider.
Der Tod von Kamerafrau Halyna Hutchins hat die ganze Welt erschüttert. Für den neunjährigen Sohn und den Ehemann der 42-jährigen gebürtigen Ukrainerin, die am Filmset von „Rust“ versehentlich von Hollywoodstar Alec Baldwin erschossen wurde, ist eine Welt zusammengebrochen. Verstummt sei der Bub, nachdem er vom tragischen Tod seiner geliebten Mutter erfahren hat, enthüllte der Großvater Anatoly Androsovych.
„Er ist verstummt“
Er sagte der „Sun“: „Andros stand seiner Mutter unglaublich nahe. Er ist einfach verstummt, nachdem man ihm von ihrem Tod erzählt hatte.“ Sein Vater Matt sei überaus besorgt gewesen, weil der Bub zwei Tage lang nichts gesagt habe.
Der Sohn und der Ehemann von Halyna Hutchins waren am Samstag in Santa Fe, New Mexico eingetroffen, wo sich das Filmset befindet, auf dem die Kamerafrau dem tödlichen Schuss ausgesetzt war. Es heißt mittlerweile, dass eine echte Patrone in der Filmwaffe war, mit der Baldwin geübt hatte, auf die Kamera zu zielen. Überreicht worden war ihm die Pistole kurz davor mit dem Hinweis, sie sei nicht geladen.
Der Schuss aus der Pistole traf Halyna im Brustbereich, der hinter ihr befindliche Regisseur Joel Souza wurde ebenfalls getroffen und verletzt.
„Hysterisch und untröstlich“
„Er war hysterisch und stundenlang untröstlich.“ So beschreibt ein Augenzeuge die Reaktion von Alec Baldwin, nachdem die Kugel aus seiner Waffe die Kamerafrau tödlich getroffen hatte.
Der 63-Jährige soll wegen des Unglücks am Boden zerstört sein und laut einem Insider im Magazin „People“ beschlossen haben, sich bis auf Weiteres aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen: „Er hat alle seine aktuellen und anstehenden Projekte gestrichen. Er braucht Zeit allein, um sich wieder zu zentrieren. So hat er es vorher in schwierigen Zeiten auch immer gemacht.“
„Herzzerreißendes“ Treffen
Einer der schwersten Momente war für Baldwin aber vermutlich, Hutchins‘ Ehemann Matt und ihrem kleinen Sohn Andros entgegenzutreten. Die drei trafen sich Samstagfrüh im La Posada Hotel in Santa Fe zu einem gemeinsamen Frühstück. Bei der Verabschiedung umarmte der Star die beiden, bevor er mit hängendem Kopf wegging.
Ein Insider erzählte: „Das Frühstück war eine wirklich traurige Angelegenheit. Alec sah sehr mitgenommen aus. Es war ziemlich herzzerreißend!“ Matthew Hutchins hatte über Baldwin in der „Daily Mail“ gesagt: „Er unterstützt uns sehr!“
Baldwin hatte seinen Schock über den Vorfall schon vor dem Treffen auf Twitter geäußert und erklärt: „Es gibt keine Worte, mit denen ich meinen Schock und meine Trauer über diesen tragischen Unfall ausdrücken könnte, der Halyna Hutchins das Leben gekostet hat. Sie war eine Ehefrau, Mutter und eine Kollegin, die wir tief verehrt haben. Ich kooperiere voll und ganz mit den Ermittlungen der Polizei, die herausfinden muss, wie diese Tragödie möglich war. Ich stehe auch in Kontakt mit ihrem Ehemann, ihrem Sohn und allen, die Halyna geliebt haben.“
Es gibt keine Worte, mit denen ich meinen Schock und meine Trauer über diesen tragischen Unfall ausdrücken könnte, der Halyna Hutchins das Leben gekostet hat. Sie war eine Ehefrau, Mutter und eine Kollegin, die wir tief verehrt haben. Ich kooperiere voll und ganz mit den Ermittlungen der Polizei, die herausfinden muss, wie diese Tragödie möglich war.
Alec Baldwin
Regisseur: Baldwin probte Szene
Am Montag veröffentlichte die Polizei erste Ermittlungsergebnisse zum Unglück. Demnach hatte ein Regieassistent Schauspieler Alec Baldwin bei der Übergabe der Pistole versichert, dass es sich um eine „kalte Waffe“ ohne Munition handle. Der Assistent habe nach eigener Aussage nicht gewusst, dass eine Patrone in der Waffe steckte, heißt es. Der bei dem Vorfall verletzte Regisseurs Joel Souza habe ausgesagt, die Crew sei nach einer Mittagspause ans Set zurückgekehrt. Er selbst sei sich aber nicht sicher, ob dabei die Waffe erneut überprüft worden sei. Der 63-jährige Hollywoodstar Baldwin sei dann in einer Kirchen-Szene auf einer Bank gesessen und habe mit der Waffe eine Szene geprobt.
Souza selbst habe Kamerafrau Hutchins über die Schulter geschaut, um den Kamerawinkel zu prüfen. Dann habe er etwas gehört, das wie eine Peitsche und dann wie ein lauter Knall klang. Er erinnere sich vage daran, dass sie über Schmerzen im Bauch klagte, sich an den Leib gefasst, dann rückwärts getaumelt und zu Boden gegangen sei. Er selbst habe an der Schulter geblutet und konnte Blut auf Hutchins sehen.
Souza bestätigte zudem, dass Donnerstagfrüh eine neue Kameracrew engagiert werden musste, weil ein davor eingesetztes Team die Produktion im Bundesstaat New Mexico verlassen hatte. Die „Los Angeles Times“ hatte am Freitag berichtet, dass sich Mitarbeiter am Set über mangelnde Sicherheitsvorkehrungen beschwert und aus Protest die Produktion verlassen haben sollen. Am Mittwoch will die Polizei bei einer Pressekonferenz über die Ermittlungen informieren, nannte aber noch keine Uhrzeit.
US-Sender ABC verbietet scharfe Munition
Als Konsequenz aus dem tödlichen Zwischenfall bei „Rust“ verbot der US-Sender ABC am Freitag mit sofortiger Wirkung scharfe Munition am Set für seine Serie „The Rookie“, wie das Filmmagazin „The Hollywood Reporter“ berichtet. Bei früheren Dreharbeiten sei gelegentlich bei Szenen im Freien scharfe Munition verwendet worden, hieß es.
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