Tablette zum Schlucken
EMA prüft Zulassung von erster Corona-Pille
Die Europäische Arzneimittelagentur EMA prüft erstmals die Zulassung eines Coronavirus-Medikaments in Tablettenform. Das Präparat des US-Pharmaunternehmens Merck & Co. (in Österreich unter dem Namen MSD bekannt) zeigte in Vorstudien äußerst vielversprechende Ergebnisse. Die entwickelte Tablette senkt laut Angaben des Konzerns das Risiko, an der Erkrankung zu sterben oder in einem Krankenhaus aufgenommen werden zu müssen, um 50 Prozent.
Wie die EMA am Montag mitteilte, leitete deren Ausschuss für Human-Arzneimittel (CHMP) ein fortlaufendes Prüfverfahren für das Medikament Molnupiravir zur Behandlung von erwachsenen Covid-19-Patienten ein. Es handelt sich dabei um ein antivirales Medikament in Pillenform, das von Merck & Co. zusammen mit Ridgeback Biotherapeutics entwickelt wurde.
Bisherige Ergebnisse „verblüffend“
Die Ergebnisse zur Wirkung von Molnupiravir seien derart verblüffend gewesen, dass man die laufende Studie dazu abgebrochen habe, um so schnell wie möglich eine Notfallzulassung zu beantragen, teilte das Unternehmen vor Kurzem mit. Das Präparat wäre das erste oral einzunehmende Medikament gegen Covid-19.
Im Vergleich zu anderen Mitteln wäre es damit nicht nur wesentlich leichter zu verabreichen, sondern auch deutlich günstiger. „Der Zugang zu Impfstoffen ist in weiten Teilen der Welt begrenzt. Dieses antivirale Mittel ist viel einfacher“, zeigte sich etwa der US-Epidemiologe Eric Feigl-Ding hoffnungsvoll.
Fehler im genetischen Code eingebaut
Die Einnahme von Molnupiravir soll bezwecken, dass Fehler in den genetischen Code des Virus eingebaut werden, um damit seine Ausbreitung im Körper zu hemmen. Eine Zwischenanalyse einer Phase-3-Studie ergab, dass 7,3 Prozent der damit behandelten Patienten innerhalb von 29 Tagen ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Von den Patienten, die ein Placebo erhielten, wurden 14,1 Prozent bis zum 29. Tag hospitalisiert oder starben.
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