In Braunau

Steiniger Weg bis zum Ende der Ausreisekontrollen

Oberösterreich
26.10.2021 09:00

Seit heute, 0 Uhr, ist es also wieder soweit. Bereits zum dritten Mal darf man den Bezirk Braunau nur mit einem gültigen 3-G-Nachweis verlassen. Ausschlaggebend dafür waren die niedrige Impfquote, die hohen Infektionszahlen und die Spitalsbelegung.

Eine gemittelte Sieben-Tage-Inzidenz von 503, eine Impfquote bei Vollimmunisierten von gerade einmal 52,1 Prozent und 37 Patienten auf einer Corona-Intensivstation in Oberösterreich: Diese drei Parameter führten im Bezirk Braunau zu erneuten Ausreisekontrollen. Die Innviertler müssen ab heute also bereits zum dritten Mal in diesem Jahr bei der Ausreise aus dem Bezirk einen gültigen 3-G-Nachweis bei sich tragen. Diese Maßnahme gilt so lange, bis die Sieben-Tage-Inzidenz wieder unter 300 sinkt. Schafft man es, die Impfquote auf 55 Prozent der Gesamtbevölkerung zu erhöhen, muss man den Grenzwert von 400 unterschreiten.

Bereits von 5. bis 11. April waren erstmals Ausreise-Kontrollen im Bezirk notwendig. Und vor nicht einmal einem Monat - am 28. September - ging die zweite Phase von Reisebeschränkungen nach zehn Tagen zu Ende, weil man endlich die 50-Prozent-Hürde bei den Vollimmunisierten übersprungen hatte.

(Bild: MANFRED FESL)

Am letzten Platz bei den vollständig Geimpften
Doch auch danach kam es im „Problembezirk“ zu keiner Verbesserung, eher im Gegenteil. Die Infektionszahlen stiegen weiter an, und die Impfquote erhöhte sich nur sehr langsam. Aktuell ist man mit 52,1 Prozent Vollimmunisierten weit unter dem Oberösterreichschnitt von 58,7 Prozent und damit am letzten Platz. Neuerliche Kontrollen waren also nur mehr eine Frage der Zeit, denn auch die gemittelte Sieben-Tage-Inzidenz im Bezirk liegt seit fast einer Woche über der für die niedrige Durchimpfungsrate im Bezirk maßgeblichen 400er-Marke – inzwischen liegt sie sogar bei 503,1.

Bis jetzt konnte daher nur noch die halbwegs stabile Situation auf den heimischen Intensivstationen die Braunauer „retten“. Doch am Montag war auch damit Schluss. Innerhalb von nur 24 Stunden landeten fünf Landsleute auf einer Intensivstation. Mit aktuell 37 Patienten sind also mehr als zehn Prozent (34 Betten) aller in OÖ zur Verfügung stehenden Intensivbetten mit Coronapatienten belegt. Auch auf Normalstationen machen sich die hohen Neuinfektionszahlen drastisch bemerkbar. In den vergangenen zehn Tagen hat sich dort die Zahl von 112 auf 204 Patienten beinahe verdoppelt. Allein am Montag kamen laut Landes-Krisenstab 27 Patienten neu dazu.

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Der ganze Bezirk Braunau muss derzeit wegen ein paar Ignoranten leiden. Denn die Gemeinden mit einer Impfquote von weit unter 50 Prozent sind leider auch die Inzidenz-Kaiser bei uns!

Bezirkshauptmann Gerald Kronberger zur aktuellen Corona-Lage

Auffällig ist allerdings, dass auf Normalstationen auch immer mehr Geimpfte landen. Laut Krisenstab waren am Montag von 204 Landsleuten auf einer Corona-Normalstation 122 Personen – das sind 59,8 Prozent – nicht vollständig immunisiert. Und von 37 Corona-Patienten auf einer Intensivstation waren 28 ohne vollständigen Impfschutz.

In einem Bezirk ist die Inzidenz sogar noch höher
Doch nicht nur in Braunau kämpft man mit vielen Neuinfektionen. Am Montag waren es in Oberösterreich 541 Fälle. Die höchste Inzidenz hat man mit 658,2 im Bezirk Gmunden – dort ist die Impfquote aber um einiges höher als in Braunau.

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