Die schrecklichen Bilder vom 11. Juli sind vielen noch in Erinnerung. Ein 86-Jähriger war vor dem Stift St. Florian in Oberösterreich in einen Marktstand gekracht. Zwölf Menschen wurden verletzt, eine 68-jährige Frau schwebte tagelang in Lebensgefahr. Ein Prozess bleibt dem Unfall-Lenker erspart. Ihm wurde nun eine Geldbuße angeboten.
Über die Verschuldensfrage gab es bei dem Unfall keine Diskussion. Der betagte Mühlviertler, der bei dem Crash selbst verletzt worden und mit Serienrippenbrüchen und einem Brustbeinbruch im Krankenhaus gelandet war, nahm alles auf sich. Wie es zum Unfall gekommen war, konnte er nicht sagen, der Mann sprach von einem „Blackout“. Was auch von einem von der Staatsanwaltschaft bestellten Gutachten bestätigt wurde.
Der Senior hinterm Steuer hatte demnach an diesem Sonntagvormittag Gas- und Bremspedal verwechselt. Insgesamt zwölf Menschen wurden verletzt. Mehrere Tage lang kämpften die Ärzte im Linzer Kepler Uniklinikum um das Leben einer 68-jährigen Frau.
Senior gab Führerschein zurück
Den Führerschein hat der 86-Jährige laut seinem Verteidiger Klaus Dorninger abgegeben. Hinters Steuer setzen will er sich nie mehr. Sein Mitgefühl galt von Anfang an den Opfern des von ihm verschuldeten Unfalls.
Keine Vorstrafe
Anwalt Dorninger ging von einer Anklage wegen fahrlässiger Körperverletzung aus. Eine grobe Fahrlässigkeit ist seinem Mandanten nicht vorzuwerfen. „Er war weder zu schnell, noch war er betrunken.“ Doch einen Gerichtsprozess nach dem Unfall wird es aller Voraussicht nach nicht geben.
Dem Unfallverursacher wurde laut Staatsanwaltschaft Steyr eine Diversion in Form einer Geldbuße angeboten. Was selbst für Anwalt Dorninger überraschend kommt: „Ich gehe davon aus, dass mein Mandant das Angebot annehmen wird. Ich habe aber noch nicht mit ihm gesprochen.“ Wird Geldbuße bezahlt, bleibt der Mühlviertler ohne Vorstrafe. Schmerzensgeld steht den Verletzten natürlich trotzdem zu.
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