Der Rechnungshof hat in einem am Freitag vorgelegten Bericht die Haltungsbedingungen der Hengste in der Spanischen Hofreitschule in Wien kritisiert. Demnach haben die Tiere zu wenig Bewegung. Laut den Prüfern geht aus den Aufzeichnungen nicht einmal hervor, ob die in der Innenstadt untergebrachten Tiere zumindest einmal täglich bewegt wurden. Die Prüfer bemängelten außerdem, dass in Vorführungen Pferde eingesetzt wurden, deren körperliche Konstitution dies nicht zuließ.
Der Bericht brachte zudem zutage, dass aufgrund des wirtschaftlichen Drucks Hengste so oft eingesetzt wurden, dass sich dies zulasten der Gesundheit der Pferde auswirkte. Neben den schlechten Haltungsbedingungen der Tiere hat die Spanische Hofreitschule auch finanzielle Probleme, und das bereits seit dem Jahr 2001.
Hofreitschule sogar „im Bestand gefährdet“
Der Rechnungshof (RH) hält im Bericht kritisch fest, dass die Hofreitschul-Gesellschaft im Jahr 2014 sogar in ihrem wirtschaftlichen Bestand gefährdet war. Seit 2009 erhält die Gesellschaft vom Landwirtschaftsministerium jährlich eine Zuchtförderung, die wirtschaftlich gesehen einen unverzichtbaren Teil der Einnahmen darstellt. Der RH bemängelte nun, dass die Zusage eines jährlichen finanziellen Zuschusses von bis zu einer Million Euro keine mittelfristige Planungssicherheit gewährleistet.
Mehrjährige Leistungsvereinbarung empfohlen
Dem Ministerium wird deshalb empfohlen, die jährlichen finanziellen Zuschüsse in Form einer Förderung durch eine mehrjährige Basisabgeltung zu ersetzen, analog zu Regelungen für andere Kultureinrichtungen wie Museen oder Bundestheater. Außerdem empfehlen die Prüfer dem Landwirtschaftsministerium mit der Hofreitschule eine verbindliche mehrjährige Leistungsvereinbarung zur effizienten Leistungserbringung und Finanzierung abzuschließen.
Die Spanische Hofreitschule - Lipizzanergestüt Piber ist eine Gesellschaft öffentlichen Rechts, zu 100 Prozent im Eigentum der Republik Österreich. Der vom RH überprüfte Zeitraum umfasste die Jahre 2014 bis 2019. Außerdem berücksichtigten die Prüferinnen und Prüfer aktuelle Entwicklungen im Jahr 2020, so etwa die Auswirkungen der Corona-Pandemie, wie es im Bericht heißt.
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