Lieferketten in Gefahr

In diesem US-Hafen stapeln sich 80.000 Container

Ausland
29.10.2021 17:25

Der Tiefseehafen von Savannah im US-Bundesstaat Georgia ist einer der wichtigsten Häfen an der amerikanischen Atlantikküste. Ein am Donnerstag aufgenommenes Drohnenvideo zeigt, dass sich dort zurzeit nicht weniger als 80.000 Schiffscontainers stapeln. Schuld daran ist die Corona-Krise, die die Logistik im Welthandel aus dem Gleichgewicht gebracht und bereits zu Unterbrechungen so mancher Lieferketten gesorgt hat.

Der Länge nach aneinandergereiht würden die Container, die im wichtigsten und größten Containerterminal der Vereinigten Staaten lagern, eine Schlange bilden, die von Atlanta, der größten Stadt in Georgia, bis nach Windsor, einer Stadt im Südwesten des kanadischen Bundeslandes Ontario, reichen würde. Der Container-Stau werde im ganzen Land von Tag zu Tag länger, berichten US-Medien.

Schiffe müssen eine Woche auf Entladung warten
Vor den Häfen von Los Angeles und Long Beach etwa ankern aktuell rund 100 Schiffe mit je 24.000 Containern, die mit hauptsächlich im asiatischen Raum produzierten Güter gefüllt sind. Sie müssen aber mit der Entladung bis zu einer Woche warten, weil in den Häfen nicht genug Platz für die Container ist. Und das, obwohl in den großen Häfen an der US-Westküste mittlerweile rund um die Uhr gearbeitet werden darf.

Der Grund: Es fehlt Platz auf den Docks. Und es gibt - wie Logistik-Experten bemängeln - außerdem zu wenige Güterzüge und Lastwägen, um die von den Schiffen entladenen Waren zu den Endverbrauchern transportieren zu können. Bei der deutschen Reederei Hapag-Lloyd geht man inzwischen davon aus, dass sich die Lage in der Container-Schifffahrt frühestens im ersten Quartal 2022 normalisieren wird.

Lkw-Fahrermangel gefährdet das Weihnachtsgeschäft
Auch die britischen Häfen leiden unter einem Stau an Frachtcontainern. Einige große Reedereien leiteten bereits ihre Schiffe um, um diese auf dem europäischen Festland zu entladen. Die durch den Rückstau verursachten Lieferengpässe - etwa bei Spielzeug und elektronischen Gütern - könnten sogar das Weihnachtsgeschäft des Landes gefährden, befürchten Händler. Im größten britischen Containerhafen in Felixstowe in der Region Suffolk stauen sich Abertausende Tonnen Fracht. Schuld ist der durch den Brexit verschärfte eklatante Mangel an Lastwagenfahrern. 

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