Die Kinderstationen der Wiener Spitäler sind voll. Nicht wegen Corona, sondern wegen einer heimtückischen Atemwegserkrankung. Was Eltern jetzt tun können.
Mit Schnupfen, Halsweh und Fieber fängt es meistens an. Das RS-Virus (Respiratorisches Syncytialvirus) grassiert derzeit in Wien. Die Baby- und Kinderstationen in den Spitälern sind voll mit kleinen Patienten. Dass diese Krankheit bereits im Frühherbst auftritt, ist allerdings ungewöhnlich. Für Erwachsene grundsätzlich ungefährlich (weil sie die Infektion in ihrer Jugend schon durchgemacht haben), kann RS bei Kindern bis etwa drei Jahren schwere Probleme bereiten. Etwa eine Lungenentzündung hervorrufen. Viele müssen beatmet werden, können also nicht daheim in Therapie sein.
Wir sehen einen signifikanten Anstieg an Kindern mit RS-Virusinfekten.
Ein Sprecher des Wiener Gesundheitsverbundes
„Wir sehen einen signifikanten Anstieg an Kindern mit RS-Virusinfekten. Diese jungen Patienten benötigen klinische Beobachtung, Überwachung der Sauerstoffsättigung sowie bei Verschlechterung des Zustands Infusionstherapie und Atemunterstützung, um eine Behandlung auf der Intensivstation zu vermeiden“, erklärt ein Sprecher des Wiener Gesundheitsverbundes.
Die Viruswelle habe schon Ende August begonnen. Die Erklärung der Experten: Durch Lockdown und Co. habe es im Vorjahr kaum Infektionen gegeben. Jetzt zieht offenbar der Nachholeffekt.
So schützen Sie Ihre Kinder besser vor dem Virus
Da die Ansteckung über Tröpfcheninfektion erfolgt, raten Ärzte Eltern zur Vorsicht: Regelmäßig Hände waschen, Babyspielgruppen eher meiden, Säuglinge nicht zum Einkaufen mitnehmen, außerhalb der eigenen vier Wände Masken tragen.
In ärmeren Ländern ist das RS-Virus immer noch eine recht häufige Todesursache. Bei uns ist es grundsätzlich gut behandelbar. Dennoch können sich längere Beschwerden verfestigen (Bronchitis etc.) Das Problem ist noch ein anderes: Sind die Kinderstationen jetzt schon voll, wird es knapp, wenn die Grippewelle losbricht. Oder Corona sich bei den Jüngsten weiter ausbreitet.
Corona-Lage bei Kindern noch relativ ruhig
Derzeit ist die Covid-Lage noch relativ ruhig: Drei Kinder unter zwölf Jahren befinden sich auf Normalstationen und ein Kind unter 18 auf der Intensivstation.
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