Debatte in Deutschland
3. Stich: Rufe nach „Impf-Booster“ werden lauter
Angesichts einer kontinuierlichen Zunahme an Corona-Erkrankungen hat in Deutschland die Debatte über Auffrischungsimpfungen an Fahrt aufgenommen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) forderte einen Bund-Länder-Gipfel zu dem Thema. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach plädierte für die Wiedereröffnung der Impfzentren. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg indes auf beinahe 150.
Sonntagfrüh meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) eine Sieben-Tage-Inzidenz von 149,4 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Vor sieben Tagen lag sie noch bei 106,3. Binnen 24 Stunden wurden 16.887 Neuinfektionen sowie 33 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus verzeichnet.
Spahn für Auffrischungsimpfungen für alle
Spahn drängte trotz Kritik aus der Ärzteschaft weiter auf Auffrischungsimpfungen für alle. „Aktuell reicht das Booster-Tempo in Deutschlands Praxen nicht“, sagte er gegenüber der „Bild am Sonntag“. Aktuelle Daten aus Israel zeigten, „dass das Boostern einen ganz entscheidenden Unterschied macht, um die vierte Welle zu brechen“.
Hochrangige deutsche Ärztevertreter haben sich gegen Auffrischungsimpfungen für alle gewandt. Für deren Notwendigkeit gebe es bisher keine wissenschaftliche Evidenz, meinte Ärztepräsident Klaus Reinhardt.
Lauterbach will Impfzentren wieder öffnen
SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach sieht die „viel schnellere Booster-Impfung“ als eine von derzeit zwei Möglichkeiten - die andere wäre konsequentes „2G“ -, mit denen man die Fallzahlen stark senken könnte. Dafür müsste man die Impfzentren wieder öffnen. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) forderte einen stärkeren Einsatz von Antikörpertests und Booster-Impfungen für alle Altersgruppen.
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