Demos gegen 3G-Pflicht
Empörung in Italien wegen Protest in KZ-Kleidung
Dutzende Demonstranten an einer Protestkundgebung gegen die 3G-Pflicht in Italien sind am Samstagnachmittag in gestreifter KZ-Häftlingskleidung durch das Zentrum der norditalienischen Stadt Novara gezogen. Die Demonstranten hielten sich an einem Seil fest, das wie Stacheldraht aussah. Damit protestierten sie gegen „Diskriminierung“ durch die Einführung der 3G-Pflicht für alle italienischen Arbeitnehmer seit dem 15. Oktober.
Die Demonstration sorgte für Kritik aus der jüdischen Gemeinde in Italien. „Es ist bereits in anderen italienischen Städten geschehen, dass Demonstranten gegen die 3G-Pflicht protestieren, indem sie Vergleiche mit der Shoah machen. Ich bin sprachlos“, sagte Rossella Bottini Treves, Präsidentin der Jüdischen Gemeinde von Novara gegenüber der Zeitung „La Stampa“ (Sonntagsaugabe).
Am Samstagnachmittag hatten erneut Tausende Menschen gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung protestiert. Die Demonstranten forderten die Abschaffung des Grünen Passes. Auch in den vergangenen Tagen hatte es wiederholt heftige Proteste gegeben.
Bis zu 1500 Euro Bußgeld drohen
In den italienischen Städten halten die Proteste gegen die geltende 3G-Regel für alle Arbeitnehmer an. In Italien darf seit dem 15. Oktober nur zur Arbeit erscheinen, wer eine Corona-Impfung, -Genesung oder einen negativen Corona-Test nachweisen kann. Wer ohne den sogenannten Grünen Pass zur Arbeit kommt, riskiert bis zu 1500 Euro Bußgeld.
Italien als Vorreiter bei 3G am Arbeitsplatz
Wer der Arbeit fernbleibt, weil er das benötigte Dokument nicht vorweisen kann, muss mit unbezahlter Freistellung rechnen. Italien ist das erste europäische Land, das die 3G-Regel für Arbeitnehmer eingeführt hat. Wer sich nicht impfen lassen will, muss auf eigene Kosten einen Corona-Test machen und diesen je nach Testart alle 48 bis 72 Stunden wiederholen. Die Tests kosten in Italien 15 Euro.
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