Verhandlerkreise:

G20-Staaten einigen sich auf 1,5-Grad-Klimaziel

Ausland
31.10.2021 12:26

Der britische Premierminister Boris Johnson hatte im Vorfeld des G20-Gipfels zwar auf den großen Rückstand der Staatengemeinschaft im Kampf gegen die globale Erderwärmung hingewiesen, doch auch die Hoffnung zum Ausdruck gebracht, dass nach einem „1:5 zur Halbzeit“ durchaus die Möglichkeit bestehe, auszugleichen. Nach harten Verhandlungen in Rom dürften sich die Teilnehmer tatsächlich auf ambitionierte Klimaziele verständigt haben.

In der für Sonntag geplanten Abschlusserklärung des Gipfels in Rom wollen sich die stärksten Wirtschaftsnationen der Welt gemeinsam hinter das 1,5-Grad-Ziel stellen, wie aus Delegationskreisen verlautete. Einem früheren Entwurf der Erklärung zufolge konnten sich die Unterhändler bis zum Morgen nicht darauf einigen, das 1,5-Grad-Ziel als gemeinsame Zielsetzung mit aufzunehmen. Schwierige Debatten gab es auch zu der Frage, wann CO2-Neutralität erreicht werden sollte: Angesichts des Widerstands von Schwellenländern und energieproduzierenden Staaten könnte die „Mitte des Jahrhunderts“ als Kompromissformel von allen akzeptiert werden. Ab kommendem Jahr wollen die G20 dem Vernehmen nach keine „schmutzigen“ Kohlekraftwerke mehr im Ausland finanzieren.

Klima-Demo in Brüssel im Vorfeld des Weltklimagipfels in Glasgow (Bild: REUTERS)
Klima-Demo in Brüssel im Vorfeld des Weltklimagipfels in Glasgow

Prinz Charles: Privatwirtschaft will Beitrag leisten
Prinz Charles gab sich am zweiten und letzten Tag des Gipfels als Einpeitscher: „Die Zukunft der Menschheit und des Planeten steht auf dem Spiel.“ Er habe in den letzten Monaten mit vielen Unternehmen gesprochen. „Was die mir sagen: Die private Wirtschaft ist schon da, gewillt zu arbeiten und eine wichtige und entscheidende Rolle zu spielen", so der britische Thronfolger weiter. Von den Regierungen erwarteten sich die Unternehmen klare Signale und Regeln, um die Motivation im Kampf für den Umweltschutz zu steigern.

Gastgeber Mario Draghi im Smalltalk mit Prinz Charles (Bild: AP)
Gastgeber Mario Draghi im Smalltalk mit Prinz Charles

Die G20-Gruppe steht für fast 80 Prozent des weltweiten Ausstoßes an Treibhausgasen. Nach dem Beginn der UNO-Klimakonferenz im schottischen Glasgow am Sonntag wollten ab Montag die Staats- und Regierungschefs dort beraten. Als umso wichtiger galt eine Vorab-Einigung der G20 in Rom. In Glasgow wird angestrebt, die bisherigen Klimaziele der einzelnen Länder angesichts der Klimakrise höherzustecken.

Der britische Premier Boris Johnson mit einer optimistischen Geste am Rande des G20-Gipfels (Bild: AP)
Der britische Premier Boris Johnson mit einer optimistischen Geste am Rande des G20-Gipfels

Klimaschützer werfen den G20 schon lange vor, nicht genug zu tun, um die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Die Abschlusserklärung von Rom wird dann auch von Umweltschützern und Hilfsorganisationen genau unter die Lupe genommen werden.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt